Sie ist wieder da! In neuem Gewand: Die Ziehung der Lottozahlen im Staatsfunk der Demokratisch demokratischen Republik.

Gastbeitrag von Georg Ohrweh
Jetzt, nach langer Pause, wieder jeden Samstag, um kurz vor 22 Uhr, im zwangsfinanzierten Qualitätsfernsehen, moderiert von Boris Pistorius:
Aus dem Studio 1 des Berliner Staatsfunks überträgt nun das Kriegsministerium die öffentliche Ziehung der Wehrpflichtigen im deutschen NATO-Block für das achtzigste Jahr nach Ende des 2. Weltkriegs.
Der Kriegsminister hat sich vom ordnungsgemäßen Zustand des bundeswehreigenen Ziehungsgerätes und der 49 Gewehrkugeln überzeugt.
Schulze
Meier
Müller
Wagner
Kramer
Schmidt
Und der Zusatzverpflichtete heißt Mohamed-Ali.
Diese Auswahl erfolgt, wie immer, mit Gewehr!
Neu ist, dass die Einnahmen aus den Lottoscheinen in eine Stiftung fließen, die Lazarette baut und Chirurgen zu Amputations-Spezialisten sowie Psychologen, die auf Kriegstraumata spezialisiert sind, ausbildet. Aus den Überschüssen wird ein Invalidenfond gebildet, aus dem kriegsversehrte junge Männer einen monatlichen kleinen Beitrag als Trostpflaster für Lungendurchschüsse, fehlende Gliedmaßen und posttraumatische Belastungsstörungen erhalten. Auch soll eine Kriegswitwen-Rente ausgezahlt werden, die bei Nachweis einer langjährigen Freundschaft der meist jungen Menschen, auch die Freundin berücksichtigen soll, falls es für eine Heirat noch zu früh war. Für die jungverheirateten Frauen ist die Kriegsrente obligatorisch. Ein Teil des Sondervermögens soll für die Vorbereitung und Aufarbeitung bereits vorhandener Soldatenfriedhöfe verwendet werden, um neue Kapazitäten aufnahmefähig zu gestalten.
Die Prothesen-Industrie arbeiten schon auf Hochtouren und füllt ihre Lager auf, das ist gut für die Wirtschaft.
Parallel dazu macht sich die oberste Leitung der Bundeswehr inzwischen Gedanken, wie man all die Bemühungen um eine Kriegstüchtigkeit der zukünftig stärksten konventionellen Kraft in Europa auch praktisch doch noch zum Einsatz bringen kann, falls der böse Russe dabei bleibt, immer wieder zu betonen, dass er nicht die Absicht hat, weder Deutschland, noch die NATO angreifen zu wollen.
Besonders dafür geeignet, etwas vom Zaun zu brechen, scheint derzeit Kaliningrad und die Ostsee zu sein.
Schließlich befindet sich Deutschland nicht mehr ganz im Frieden, aber auch noch nicht im Krieg, aber man arbeitet daran. Vom Spannungsfall zum Kriegsfall wäre es dann ja nur noch ein kleiner Schritt. Weiterhin gilt die Ewigkeitsgarantie der Aussage von Frau Merkel für die aktuelle Regierung: Wir schaffen das!
Und für die Verpflichtung „Von Deutschland soll nur noch Frieden ausgehen“ gilt der Spruch, der Adenauer zugesprochen wird: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“
Alles in Ordnung, in der besten Unseredemokratie, die Deutschland je hatte.
Entschuldigung bitte, aber es ist zum Kotzen!

“Dieser Beitrag wurde mit dem Pareto-Client geschrieben.”
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Danke Georg Ohrweh für diesen treffenden Artikel. Man kann über die bellizistischen Politmarionetten im Bundestag lachen oder weinen. Ich habe mich fürs Lachen entschieden.
(Bild von pixabay)
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