Von Uwe Froschauer
Ethisch hochentwickelte Kulturen versuchen Krieg zu vermeiden. Diese Sichtweise steht in einer langen, ehrwürdigen Tradition des Denkens. Viele Philosophen, Schriftsteller und spirituelle Lehrer haben betont, dass moralischer Fortschritt untrennbar mit der Abkehr von Gewalt verbunden ist. Eine ethisch hochentwickelte Kultur wird oft daran gemessen, wie sie Konflikte löst – nicht daran, wie sie sie führt.
Gewalt – und auch die Reaktion auf Gewalt mit Gewalt – ist immer eine moralische Bankrotterklärung. Frieden ist nicht die Ausnahme, sondern die reife Form menschlichen Zusammenlebens. Diese Reife besitzen die europäischen Kriegstreiber in Ländern wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Polen derzeit nicht. Empathie und Vernunft, die langfristig die Stabilität einer friedlichen menschlichen Gemeinschaft sichern, fehlen diesen fragwürdigen, unmoralischen Staatenlenkern.
„Der Friede ist nicht der Naturzustand, sondern muss gestiftet werden,“
gab Immanuel Kant zu bedenken, der dauerhaften Frieden als Ziel der Vernunft und als Resultat einer moralisch und rechtlich gereiften Gesellschaft sah. Albert Einstein verstand Krieg als Ausdruck einer unvollständigen moralischen Entwicklung der Menschheit.
„Der Krieg kann menschlich nicht gerechtfertigt werden. Er ist das Scheitern der Vernunft.“
Baruch de Spinoza reihte sich ein in den Reigen großer pazifistischer Denker und meinte:
„Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg, sondern eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.“
Diese Geisteshaltung fehlt dem „Wertewesten“ seit einiger Zeit. Er ist zu einem „Unwertewesten“ verkommen.
Mahatma Gandhi stellte klar, dass Frieden nicht das Ziel nach einem Kampf ist, sondern die Grundlage jeder ethischen Handlung ist.
„Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden selbst ist der Weg.“
Eine zivilisierte, ethisch hochentwickelte Gesellschaft erkennt, dass nicht Krieg sondern Kooperation die einzige vernünftige Form des Zusammenlebens ist. Frieden bedeutet dabei nicht eine Unterdrückung von Konflikten um jeden Preis, sondern eine aktive Gestaltung von Strukturen, die einen gerechten Frieden gewährleisten. Wer Leben in seiner Gesamtheit achtet, kann keinen Krieg rechtfertigen. Wer eine Waffe in die Hand nimmt, und einen anderen tötet, mordet, egal ob als Soldat oder als Zivilist. Wer den Befehl dazu gibt, mordet. Wer junge Menschen via Wehrpflicht dazu zwingen möchte, im Ernstfall zu morden, mordet im Vorfeld, und zerstört eventuell in unverantwortlicher Weise das physische und/oder psychische Leben des als Kanonenfutter dienenden jungen Menschen. Stark ist nicht derjenige, der sagt, er nimmt eine Waffe in die Hand, um sein Land zu verteidigen, sondern derjenige, der den Mut hat, zu sagen, dies nicht zu tun. Starke Menschen vermeiden den Kampf, sie suchen ihn nicht. Frieden haben oder schaffen zu wollen, bedeutet Stärke und Selbstbeherrschung.
Kriegstreiber in Deutschland und Europa
Westliche Regierungen neigen dazu, auf Krisen und Gewaltakte mit Krieg zu antworten. Sie drohen dem von ihnen dämonisierten Gegner mit Krieg und setzen damit die Bevölkerung in verantwortungsloser Weise einer erhöhten Kriegsgefahr aus. Das scheint die einzige Sprache zu sein, die diese mit narzisstischem Selbstbild behafteten Peiniger der Menschheit sprechen. Sie antworten auf die meist vom Wertewesten provozierten Gewaltakte anderer Länder oftmals mit der Androhung von Krieg, und in manchen Fällen auch direkt mit Krieg, anstatt auf diplomatischem Wege die Wogen wieder zu glätten. Die USA führten unter dem Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Barack Obama allein im Jahr 2016 gegen sieben Länder Krieg. So viel schonmal zu Preisverleihungen im Wertewesten: Diejenigen mit dem meisten Dreck am Stecken bekommen die höchsten Preise verliehen, um einen seriösen Schein des unseriösen Systems des Wertewestens zu erwecken. Wer bekommt wohl den Friedensnobelpreis als nächster? Der Völker- und Kindermörder Benjamin Netanjahu vielleicht?
Kriegstreiber pochen auf das Recht des Stärkeren, und behaupten, dass beispielsweise Wladimir Putin nur auf diese Weise beizukommen wäre. Bullshit! Eine andere Lösung, wird nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Der ewiggestrige und für mich nicht mehr ernstzunehmende stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Roderich Kiesewetter, wollte 2024 „den Krieg nach Russland tragen“ und meinte unlängst im TV-Format „Hart aber Fair“:
„Der Ukraine geht es um Frieden in Freiheit und Selbstbestimmung. Und der Ukraine geht es auch darum, dass bei uns klar ist: Recht des Stärkeren heißt nicht, dass die Stärke des Rechts, nämlich die legalen Grenzen der Ukraine eingeschränkt werden. Und das muss auch unsere Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg sein: wenn Russland nicht eingedämmt wird, machen sie weiter. Sie haben ihre Ziele nicht aufgeben müssen, und das bedeutet für uns auch, dass wir alles tun müssen, dass die Ukraine die Aussicht hat, ihr Territorium zu halten. Und politisch muss unser Ziel sein, dass Russland das Existenzrecht der Ukraine anerkennt.“
Herr Kiesewetter hat offensichtlich im Geschichtsunterricht nicht richtig aufgepasst, sonst wüsste er, dass Russland nicht Deutschland angegriffen hat, sondern Deutschland Russland, — mit verheerenden Folgen: 27 Millionen tote Russen — mehr als die Hälfte davon Zivilbevölkerung. Vielleicht träumte er auch schon als Schüler im Unterricht davon, einmal wie der ebenfalls größenwahnsinnige Napoleon gen Russland zu marschieren, anstatt aufzupassen. Auch wenn Kiesewetter in seiner bellizistischen Karriere – eventuell wegen mangelnder Geschichtskenntnisse – es nicht ganz nach oben geschafft hat, ist er doch zu Jemandem geworden, dessen inkompetente Stimme des Öfteren von den Propagandaorganen der elitegeleiteten Politmarionetten abgedruckt wird. Historische Tiefenschärfe wird zunehmend durch rhetorische Lautstärke ersetzt, wie eine mir liebgewonnene Lektorin es letztens umschrieb. Wer laut genug spricht, scheint seltener zu hinterfragen, was er sagt — oder warum. Nach dem Motto: „Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage.“
Das intellektuelle Kabarett politischer Gewissheiten erlebt in den letzten Jahren Hochkonjunktur. Wer sich besonders entschlossen zeigt, bekommt manchmal auch Applaus — ob die Argumente tragen, ist da oft zweitrangig.
Die wohl schlechteste deutsche, „wegbeförderte“ Außenministerin aller Zeiten, Annalena Baerbock, die endlich einen Job in New York hat, dem sie einigermaßen gewachsen ist – mit dem Hämmerchen auf den Tisch zu klopfen – meinte in Ihrer von vielen belächelten, ehemaligen außenamtlichen Funktion, dass wir „Krieg mit Russland“ hätten. Dieser Dame war es offenkundig egal, was ihre Wähler denken, wie sie in Prag, während ihrer für Deutschland peinlichen Amtszeit, verlauten ließ. Deutschland stünde hinter der Ukraine, komme was da wolle, natürlich unter Ausblendung der Vorgeschichte des Ukrainekonflikts wie NATO-Osterweiterung und anderer „Nebensächlichkeiten“. Selbstverständlich ist Wladimir Putin in der begrenzten Wahrnehmungsfähigkeit dieser Ex-Ministerin an allem schuld, wahrscheinlich auch am derzeit schlechten Wetter, dass die bösen Russen selbstredend beeinflussen, um uns unsere gute Kriegslaune zu verderben.
In Deutschland sind die Worte „Nie wieder Krieg“ verhallt. Bellizisten wie Verteidigungsminister Boris Pistorius und Bundeskanzler Friedrich Merz in der ersten Liga, und Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Roderich Kiesewetter in der zweiten Liga, dominieren die mittlerweile mithilfe von Manipulationstechniken wie Angsterzeugung, ständige Wiederholung von Unwahrheiten und Fragmentierung von Informationen kriegstüchtig gemachte Szene. Die Rüstungsindustrie mit ihren todbringenden Waffen erlebt den stärksten Boom seit dem Zweiten Weltkrieg. Am 18. Februar 2022 lag der Kurs der Rheinmetallaktie bei 96,44 Euro, eine Woche später, am 25. Februar, einen Tag nach offiziellem Kriegsbeginn in der Ukraine bereits bei 107,05 Euro, und am 24. Oktober 2025 bei 1764 Euro. Ihren höchsten Stand verzeichnete sie ausgerechnet am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit mit 1962,50 Euro. Anscheinend sind sich viele Deutsche „einig“, mal wieder gegen Russland in den nicht gewinnbaren Krieg ziehen zu müssen – zumindest die verantwortungslosen bellizistischen, eliteinstruierten Politiker unter ihnen.
Inoffiziell begann der Ukrainekrieg spätestens mit dem vom Wertewesten inszenierten Maidanputsch in Kiew im Jahr 2014 – wie auch Jens Stoltenberg, Generalsekretär der NATO seinerzeit, richtig feststellte.
Der deutsche Verteidigungsminister — besser: Kriegsminister — Boris Pistorius hatte am 14. Juli 2025 ein Interview mit der Financial Times. Unter dem Titel „German defence minister calls on arms makers to deliver“ („Bundesverteidigungsminister fordert Rüstungskonzerne zur Lieferung auf“) war zu lesen:
„Der deutsche Verteidigungsminister hat die Waffenhersteller aufgefordert, aufzuhören zu klagen und für die Wiederaufrüstung Europas zu liefern. Er forderte eine Produktionssteigerung, um den boomenden Ausgabenplänen seines Landes gerecht zu werden. Boris Pistorius sagte der Financial Times, seine Regierung habe langjährige Bedenken der Industrie bezüglich der Kürzung der neuen Militärausgaben in Höhe von Hunderten Milliarden Euro ausgeräumt. ‚Es gibt keinen Grund mehr, sich zu beschweren‘, sagte Pistorius im FT-Interview. ‚Die Industrie weiß genau, dass sie nun für die Lieferung verantwortlich ist.‘ Die Industriekonzerne müssten ihren Teil der Abmachung einhalten, sagte er, da Europa angesichts des schwindenden Interesses der USA an der Sicherheit des Kontinents versuche, russische Aggressionen abzuwehren.“
Mit solchen Aussagen reihte sich Herr Pistorius in den Kreis derer ein, die vor den letzten Weltkriegen ebenfalls die „Kriegstüchtigkeit“ Deutschlands ankurbelten. In Deutschland gab es sowohl vor dem Ersten als auch vor dem Zweiten Weltkrieg politische, militärische und wirtschaftliche Akteure, die gezielt auf einen Krieg hinarbeiteten und/oder die Kriegswirtschaft forcierten.
Beispielsweise der preußische Generaloberst und Chef des Großen Generalstabes der deutschen Armee (von 1906 bis 1914), Helmuth von Moltke der Jüngere, war überzeugt, dass ein großer Krieg mit Frankreich und Russland unausweichlich sei. 1912 sagte er:
„Ich halte den Krieg für unvermeidlich, und je früher, desto besser.“
(Quelle: Fritz Fischer, Griff nach der Weltmacht, 1961)
Moltke war verantwortlich für die operative Umsetzung und Weiterentwicklung des Schlieffen-Plans, der auf einen Zweifrontenkrieg gegen Frankreich und Russland ausgelegt war und die logistische und industrielle Vorbereitung — etwa für Bahntransporte, Waffenproduktion und Truppenmobilisierung — erforderte.
Kommt Ihnen das nicht bekannt vor, Herr Pistorius, gehen Sie nicht auch in die gleiche Richtung wie Helmuth von Moltke der Jüngere? Ebenso wie Moltke forcieren Sie in meinen Augen, Herr Pistorius — wie auch Bundeskanzler Friedrich Merz — einen Angriffskrieg, und verstoßen damit gegen Artikel 26 Grundgesetz und gegen die UN-Charta von 1945, die genau solche Kriege, wie Sie und Ihresgleichen sie provozieren, zu verhindern sucht.
Ähnlich wie Moltke arbeiten Sie wie ein Kriegsminister mit der Rüstungsindustrie zusammen und kümmern sich um die Ressourcenmobilisierung in sachlicher, personeller und finanzieller Hinsicht.
Sie sagen zwar nicht, dass der Krieg unausweichlich sei, lassen aber immer mitschwingen, dass dem so wäre, wenn Europa und Deutschland nicht aufrüsten würden. Sie und ich wissen, dass Russland nicht aggressiv ist, sondern die NATO — die bis Ende 2024 von den imperialistischen USA geprägt war — die einen Stellvertreterkrieg in der Ukraine führte.
Die NATO war es, die Russland gen Osten immer weiter auf die Pelle gerückt ist — und nicht umgekehrt. Mit der eventuellen Eingliederung der Ukraine in die NATO war das Maß für die Russen voll. Wer lässt sich schon gerne Raketen direkt vor der Haustür aufstellen?
Friedrich Merz und Boris Pistorius reihen sich ein in die Riege europäischer Bellizisten.
Der französische Präsident Emmanuel Macron betont, dass Europa in einer neuen sicherheitspolitischen Epoche lebe, in der militärische Stärke wieder ein zentraler Gesichtspunkt sei. Seine Forderung nach einer „Kriegswirtschaft“ und höheren Verteidigungsausgaben hat klar bellizistische Züge – sie versteht Abschreckung und Machtprojektion als Voraussetzung für Frieden. Was für ein geistiger Tiefflug dieses mittlerweile ungeliebten französischen Napoleon 2.0, um von den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, selbstverschuldeten Problemen im Land abzulenken! Hier ein paar Zitate dieses gefährlichen Kriegstreibers sowie kurze Kommentare meinerseits:
„Seit 1945 war die Freiheit noch nie so bedroht – und noch nie so ernsthaft.“
(AP News)
Stimmt, und zwar durch euch westliche Kriegstreiber, die ihr dem Angriffspakt NATO eure dümmliche Treue zugesichert habt.
„Um in dieser Welt frei zu sein, müssen wir gefürchtet werden. Und um gefürchtet zu werden, müssen wir stark sein.“
(The Times)
Das Denken eines Erstklässlers, Herr Macron! Und so jemand führt die wirtschaftlich zweitstärkste Nation Europas. O tempora, o mores!
„Wir sind in eine Kriegswirtschaft eingetreten, in der wir uns, so glaube ich, für lange Zeit befinden werden.“
(Journal de Bruxelles)
Weil Sie und Ihresgleichen die Wirtschaft eurer Länder an die Wand gefahren habt, setzt ihr jetzt auf Kriegswirtschaft – ein Armutszeugnis, das die Bürger in höchste Gefahr bringt.
„Die Russen geben seit drei Jahren 10 % ihres BIP für Verteidigung aus. Wir müssen uns auf das vorbereiten, was kommt – mit dem Ziel, 3 bis 3,5 % unseres BIP zu erreichen.“
(Politico EU)
Reden Sie nicht so einen hirnverbrannten Blödsinn, Herr Macron! Die NATO ist Russland bezüglich konventioneller Waffen zehnfach überlegen, und im atomaren Bereich mindestens ebenbürtig. Was wird wohl passieren, wenn Russland noch weiter bedrängt wird, und es im Ernstfall im konventionellen Waffenbereich zwangsläufig unterliegt? Das können wahrscheinlich auch Sie sich an fünf Fingern abzählen!
Auch der britische Premierminister Keir Starmer hat ein aktiv-militärisches Verständnis von Sicherheitspolitik. Das hatten die Briten als ehemalige Weltmacht – von der Sie heute noch immer träumen – schon immer. In Großbritannien hat sich ein Russlandhass manifestiert, der seinesgleichen sucht. Starmer formuliert offen militärische Bereitschaft und sieht die Unterstützung der Ukraine als Verteidigung Europas. Starmer legt in seinen Worten Nachdruck auf Stärke, Präsenz und Führungsanspruch. Hier seine Zitate mit meinen Kommentaren versehen:
„Wir sind bereit und willens, britische Truppen am Boden einzusetzen – gemeinsam mit anderen Europäern und unter den richtigen Bedingungen.“
(Pravda UA)
Das wäre eine Kriegserklärung gegen Russland und würde eventuell einen weiteren Weltkrieg auslösen – und das wissen Sie! Warum werft ihr kriegsgeilen britischen, bürgerfeindlichen Politmarionetten nicht gleich eine eurer mehr als 200 Atombomben?
„Das betrifft nicht nur die Frontlinie in der Ukraine. Das ist die Frontlinie Europas – und auch des Vereinigten Königreichs. Wir müssen unsere gemeinsame Reaktion in Europa verstärken.“
(Reuters)
Schwachsinn! Russland hat 65.000 Kilometer eigene Grenzen zu verteidigen, die der Wertewesten zum Teil bedroht, und der mit der in Aussicht gestellten NATO-Mitgliedschaft der Ukraine bewusst eine rote Linie überschritten hat. Russland wird einen Teufel tun, und ein NATO-Land angreifen – und auch das wissen Sie, Herr Starmer, verkaufen aber dennoch die Bevölkerung in Ihrem zunehmend autokratischer werdenden Land für blöd, um von ihren innenpolitischen, massiven Problemen abzulenken.
„Das bedeutet, die Front zu stabilisieren und die Ausrüstung und Ausbildung bereitzustellen, die sie [die Ukraine] brauchen. Deshalb wird das Vereinigte Königreich in diesem Jahr mehr militärische Unterstützung leisten als je zuvor.“
(Politico EU)
Und wer bezahlt diese ganze sinnlose Kriegstreiberei letztendlich? Der ohnedies schon bis auf die Unterhosen ausgezogene Normalbürger – und im Ernstfall bezahlt er mit seinem Blut. Euer Blut und das eurer Kinder wird nicht fließen, sondern das Blut anderer unschuldiger junger Menschen, die für euren monströsen Größenwahn nichts können. Was die europäischen Bellizisten betreiben, ist ein Krieg gegen das eigene Volk.
Farbrevolutionen
Der Euromaidan 2014 – Auslöser des Ukrainekonflikts – war nur eine von vielen sogenannten Farbrevolutionen, mit denen der „Wertewesten“ unliebsame Regierungen beseitigt.
Am 24. April veröffentlichte das Online-Magazin Manova einen meiner Artikel über das Thema „Farbrevolutionen“. Die Redaktion dieses unabhängigen Online-Formats schrieb hierzu folgende treffende Einleitung:
„Wie bringt man ein Land möglichst ohne Blutvergießen unter Kontrolle, um beispielsweise als graue Eminenz die Führungsrolle in diesem Land zu übernehmen, störende oder konkurrierende Regionalmächte auszuschalten, Absatzmärkte zu sichern oder die Rohstoffe eines Landes auszubeuten? Die USA haben in diesem Metier die meiste Übung. Neben ihren illegalen Kriegen, die seit 1945 circa 30 Millionen Menschen das Leben gekostet haben, nutzen die USA in jüngerer Zeit zu diesem Zweck sogenannte Farbrevolutionen, eine sanfte Form des Putsches, um einen Regimewechsel herbeizuführen und die Länder gefügig zu machen. Mithilfe ihrer Geheimdienste, verdeckter Operationen, der Finanzierung inländischer und ausländischer Nichtregierungsorganisationen (NGOs), dubioser Stiftungen und dergleichen, putschen die US-Imperialisten andere Staaten, um sie ihrer Vorherrschaft zu unterstellen. Vieles spricht dafür, dass die jüngsten Ereignisse in Serbien hier keine Ausnahme darstellen.“
Positiv an dieser Art Putsch, um letztendlich seinen Willen durchzusetzen, ist seine relativ „sanfte Art“, auch wenn es ohne Blutvergießen oftmals nicht funktioniert hat. Farbrevolutionen haben dennoch etwas Faschistisches an sich, was mit den Werten angeblicher Demokratien nicht vereinbar ist. Wenn andere Denkhaltungen nicht akzeptiert werden, und die eigene überhöhte, narzisstische Weltsicht anderen aufoktroyiert wird, liegt eine faschistoide Denk- und Verhaltensweise vor.
Charakteristische Merkmale dieser überwiegend friedlichen, meist von der begeisterungsfähigen Jugend und von NGOs getragenen Protestformen sind die Nutzung von Farben, Symbolen oder Blumen als Erkennungszeichen der Protesteinheit, die mittels Einsatzes moderner Kommunikation ihre Forderungen nach Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und fairen Wahlen durchsetzen wollen. Hier seien nur ein paar der inzwischen knapp 20 Farbrevolutionen kurz erwähnt.
Die Rosenrevolution 2003 in Georgien hatte den Sturz von Präsident Eduard Schewardnadse und die Machtübernahme durch den früheren Justizminister Michail Saakaschwili, der zum zivilen Ungehorsam gegen das Regime von Schewardnadse aufrief, zum Ziel. Die der Korruption und Clanwirtschaft beschuldigte Regierung unter Eduard Schewardnadse wurde abgelöst. Eine Neuauflage der Rosenrevolution 2019 in Georgien gegen die pro-russische Politik führte zu einer Regierungsumbildung.
Die im Gegensatz zum Euromaidan unblutige Orangen-Revolution 2004/2005 in der Ukraine war ein Protest gegen die angebliche Wahlfälschung, und führte zur Wiederholung der Wahl mit dem Ergebnis eines Sieges des – von den USA und der EU gewünschten – Präsidentenanwärters Viktor Juschtschenko.
Die blau-gelbe „Revolution der Würde“, der Euromaidan in der Ukraine 2013/2014 führte zum Sturz des russlandfreundlichen Präsidenten Wiktor Janukowytsch und zu einer Hinwendung der Ukraine zur EU. Das Ergebnis war und ist ein gespaltenes Land, auf dessen Gebiet der Wertewesten, einst angeführt von der „demokratischen“ US-Politmarionette Joe Biden, Krieg gegen Russland führt, um möglichst auch in Moskau einen Regimewechsel zu bewirken. Der Euromaidan, dieser von den USA inszenierte Staatsstreich gegen einen gewählten Präsidenten, löste den Ukrainekrieg aus, der nicht erst am 24. Februar 2022, sondern mit dem Maidanputsch in Kiew begann. Seitdem führten die USA in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg — notfalls bis zum letzten Ukrainer —, den Donald Trump jetzt beenden möchte. Seiner Meinung nach reicht es mit dem Blutvergießen. Dieser Meinung sind die europäischen Kriegstreiber jedoch nicht.
Auslöser für den Euromaidan war die überraschende Erklärung der ukrainischen, russophilen Regierung im November 2013, das geplante Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht unterzeichnen zu wollen. Das passte den USA und der EU natürlich gar nicht in den Kram. Also wurde die russlandfreundliche Regierung geputscht und durch eine USA-freundliche ersetzt. Die aufgehetzten und aufgebrachten Demonstranten forderten die Amtsenthebung des russlandfreundlichen Präsidenten Wiktor Janukowytsch, vorgezogene Präsidentschaftswahlen sowie die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union. Im Gegensatz zur unblutigen Orangen-Revolution 2004 forderte der Euromaidan mehr als 100 Todesopfer. Janukowytsch flüchtete, und wurde für abgesetzt erklärt. Oleksandr Turtschynows wurde zum Übergangspräsidenten ernannt und mit der Bildung einer Übergangsregierung unter Arsenij Jazenjuk beauftragt.
Nur namentlich seien an dieser Stelle noch die Tulpenrevolution 2005 in Kirgistan, die Zedernrevolution 2005 im Libanon, die Safranrevolution 2007 in Myanmar, die niedergeschlagene „Grüne Bewegung“ 2009 im Iran, die Jasminrevolution 2010/2011 in Tunesien, die (farblose) Revolution des 25. Januar 2011 in Ägypten, die nicht erfolgreiche Revolution der weißen Bänder 2011/2012 in Russland, die Sonnenblumenbewegung 2014 in Taiwan, die Bewegung „Gelber Regenschirm“ 2014 in Hongkong, die „samtene“ Revolution 2018 in Armenien, die Revolution der weißen Gewänder 2019 im Sudan, sowie die erfolglose Revolution der Würde 2020 in Belarus genannt, die alle nach dem mehr oder weniger gleichen Strickmuster abgelaufen sind.
In Serbien läuft momentan das gleiche Spiel. Seit Ende 2024/Anfang 2025 — ausgelöst unter anderem durch den Einsturz eines Bahnhofsdachs in Novi Sad, bei dem mehrere Menschen starben – gibt es landesweite Proteste. Präsident Aleksandar Vučić, der seit 31. Mai 2017 im Amt ist, und gute Beziehungen zu Russland pflegt, steht unter massivem Druck. Studierende, Lehrkräfte, und Aktivisten aus allen möglichen Lagern fordern unter anderem vorgezogene Neuwahlen, Korruptionsbekämpfung und mehr demokratische Rechenschaftsablage der Regierung, die darauf mit Einsätzen der Polizei, Verhaftungen, Medienkritik und einer Rhetorik, die von „ausländischer Einflussnahme“ spricht, reagiert.
Verhandlungen? No Go für europäische Kriegstreiber!
Als vor circa 2500 Jahren in Athen unter Perikles, die erste Staatsform – die sich einer echten Demokratie zumindest näherte – errichtet wurde, war es die Andersdenkbarkeit, die diese neue Gesellschaftsform möglich gemacht hat. Diese flexible Form des Denkens und Handelns, welche die Griechen damals an den Tag legten, diese Andersdenkbarkeit scheint heute nicht mehr gefragt zu sein. Ein sehr gutes Beispiel hierfür gab Angela Merkel in der Corona-Zeit ab. Sie sagte ernsthaft, dass Lockdowns und dieser ganze andere den Menschen eingeredete Schwachsinn alternativlos wären. Nichts auf dieser Welt ist alternativlos. Wer so etwas sagt, hat hundertprozentig unrecht. Und Angela Merkel ist intelligent genug, das zu wissen. Die unsäglichen Maßnahmen in der Coronazeit wurden willentlich und wissentlich gegen die Bürger und nicht für die Bürger ergriffen.
Es wird insbesondere von den europäischen Bellizisten kaum darüber nachgedacht, ob andere Möglichkeiten einer Konfliktbeilegung eine Option wären. Sie haben sich auf Konfrontation und Kriegswirtschaft festgelegt. Schande über diese wertevernichtenden und Menschenleben gefährdenden Kriegstreiber! Die Antwort auf Gewalt von Kriegstreibern ist wieder Gewalt in ihrem kleinhirnigen Denken, die dann einen Konflikt eskalieren lässt. Sie sind es, die willentlich und wissentlich aus einer Mücke einen Elefanten machen. Der „Wertewesten“ hätte es fünf Wochen nach Beginn des Ukrainekonflikts in Istanbul in der Hand gehabt, den Konflikt zu beenden, aber „der Westen war noch nicht bereit dazu, den Krieg zu beenden“, wie der kriegerische britische Premierminister Boris Johnson seinerzeit von sich gab. Es war also der Wertewesten, der eine weitere Eskalation des Krieges wollte.
Aktuell spielen kriegstreiberische europäische Führer wie Friedrich Merz, Keir Starmer, Emmanuel Macron oder Ursula von der Leyen den dicken Maxen, und wollen es auf einen nicht gewinnbaren Krieg ankommen lassen, der Europa in Schutt und Asche legen kann und wahrscheinlich wird, wenn diesen verantwortungslosen, inkompetenten, die Wirtschaft ihrer Länder an die Wand fahrenden und rücksichtslos den europäischen Bürgern gegenüber agierenden Bellizisten nicht Einhalt geboten wird.
Gott sei Dank gibt es in Europa noch verantwortungsvolle politische Führer wie Viktor Orbán, der zu Friedensbewegungen aufruft. Selbstverständlich ist ein Pazifist den Bellizisten ein Dorn im Auge. Orbán hat mehrfach gefordert, den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland durch einen schnellen Waffenstillstand und sofortige Verhandlungen zu beenden. Er sprach von einer „Friedensmission“, besuchte Moskau und Peking, und rief im Oktober 2025 bei einer Großkundgebung in Budapest: „Wir wollen nicht für die Ukraine sterben“.
Der ukrainische Präsident und ehemalige Komödiant – der er geblieben ist – Wolodymyr Selenskyj, kritisierte Orbáns Vorschläge scharf. Er benutzte die Worte „Unsinn“ und „Disharmonie“, da sie seiner Ansicht nach die tatsächlichen Sicherheitsinteressen der Ukraine ignorieren. Was seine persönlichen Sicherheitsinteressen angeht, hat Selenskyj sicherlich recht. Der Frieden wird kein Zuckerschlecken für den immer noch amtierenden Präsidenten.
Auch innerhalb der EU fiel Kritik. Die Präsidentin der Europäischen, Kommission Ursula von der Leyen, erklärte, Frieden sei nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, und meinte damit indirekt, dass Orbáns Initiativen nicht mit den europäischen Werten übereinstimmten. Mir fällt ehrlich gesagt niemand in Europa ein, der auch nur annähernd so viele europäische Werte vernichtet hat wie Ursula von der Leyen. Diese durch und durch unethische Person hat absolut nichts an der Spitze von Europa zu suchen, und wäre hinter schwedischen Gardinen besser aufgehoben. Nicht zuletzt half in meinen Augen Ursula von der Leyen mit, die demokratischen Wahlen in Rumänien unter Vorspiegelung falscher Tatsachen rückgängig zu machen, weil der potenzielle Wahlgewinner Călin Georgescu nicht in ihr kaputtes Weltbild passte.
Wenn ich mir vorstelle, dass die EU, die aktuell für den Krieg trommelt und aufrüstet, 2012 den Friedensnobelpreis erhielt, dann wird es mir einfach nur schlecht! Das Nobelkomitee würdigte seinerzeit, dass die EU nach dem Zweiten Weltkrieg dazu beigetragen habe, frühere Feinde wie Deutschland und Frankreich zu versöhnen, und über Jahrzehnte ein Friedensprojekt durch wirtschaftliche und politische Integration geschaffen habe. Gibt es eigentlich auch einen Nobelpreis für effektive und effiziente Kriegstreiberei? Wenn ja, hätte ihn die zunehmend autokratischer werdende, bellizistische, Nationalstaaten auflösende EU redlich verdient.
Abschließen möchte ich den Artikel mit zwei Zitaten denkender und fühlender Personen:
„Diejenigen, die den Krieg anzetteln, sind selten diejenigen, die ihn führen müssen.“
Voltaire
„Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.“
Erich Kästner
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Herzlichen Dank auch für bereits eingegangene Spenden.
Ende März und Anfang April 2025 wurden meine beiden Bücher
„Die Friedensuntüchtigen“ und „Im Taumel des Niedergangs“ veröffentlicht.
Rezension zu diesem Buch: https://www.manova.news/artikel/abwarts
Rezension zu diesem Buch: https://wassersaege.com/blogbeitraege/buchrezension-die-friedensuntuechtigen-von-uwe-froschauer/
Ende September 2024 erschien das Buch „Gefährliche Nullen – Kriegstreiber und Elitenvertreter“.
Hier der Link zur Rezension des Buches:
https://www.manova.news/artikel/die-nieten-festnageln
Im Januar und Februar 2024 sind auch vier Sammelbände in Buchform von mir veröffentlicht worden mit den Themenkreisen
- Ukrainekonflikt
- Ampelkoalition
- Corona
- Neue Weltordnung
https://www.amazon.de/s?k=Uwe+Froschauer+Behauptungen+oder+Wahrheit&i=stripbooks
Ein anderer Bestell-Link als Amazon ist leider nicht möglich, da das Hochladen über andere Plattformen trotz wochenlangem Versuchen und unbeantworteten Anfragen mir nicht gelang.
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Wissen ist frei – auch wenn das manche eliteinstruierte Politiker und Journalisten anders sehen.