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Persönliche Entwicklung Teil 4: Hier und Jetzt

Von Uwe Froschauer

Die Gegenwart bewusst zu leben ist ein zentrales Thema in vielen Religionen, Philosophien und spirituellen Traditionen. Dem gegenwärtigen Moment wird dabei ein großer Stellenwert eingeräumt, und das Loslassen von Vergangenheit und Zukunft angeregt.

Der Buddhismus lehrt den gegenwärtigen Moment ohne Urteil bewusst wahrzunehmen. Achtsamkeit ist angesagt.

In der Bhagavad-Gita, einem ethischen Wegweiser des Hinduismus, betont Krishna, man solle handeln, ohne an den Früchten der Zukunft zu hängen.

Bei Matthäus (Mt 6,34) ist zu lesen:

„Deshalb sorgt euch nicht um morgen — der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt.“

Der persische islamische Theologe Al-Dschurdschani definierte „Qadar“ in seinem Kitāb at-Taʿrīfāt als „die Verbundenheit des essentiellen Willens mit den Dingen in ihren spezifischen Zeiten und die Bindung einer jeden Situation der Individuen an eine bestimmte Zeit und Ursache“ Im Islam ist die Akzeptanz des Qadar ein wichtiger Eckpfeiler — das Hier und Jetzt ist Gottes Verfügung, Geduld und Dankbarkeit sind gefordert.

Das Judentum betont das Handeln im Augenblick — jede Mizwa (gute Tat) soll im Jetzt ohne Aufschub erfüllt werden. „Mach eine Mizwa, und kaufe für deine Mutter ein.“

Der Stoizismus lehrt: Lebe im gegenwärtigen Moment, kontrolliere nur, was in deiner Macht steht. Vergangenheit und Zukunft sind außerhalb deiner Kontrolle. Wie wahr!

Existenzialisten wie Sartre oder Heidegger rufen dazu auf, authentisch zu leben, das heißt, das eigene Dasein im Jetzt bewusst zu gestalten.

Der japanische Zen-Buddhismus spricht vom reinen Hier-und-Jetzt-Sein, jenseits von Denken. Das „Hier und Jetzt“ bedeutet, nicht in Erinnerungen (Vergangenheit) oder Erwartungen (Zukunft) verstrickt zu sein, sondern unmittelbar zu erleben, was jetzt geschieht — ohne Interpretation, ohne Bewertung. Statt beim Teetrinken darüber nachzudenken, wie der Tee schmeckt, einfach Tee trinken und schmecken.

Aufschieberitis

Das mache ich später! Ich habe jetzt noch so wichtige Dinge zu erledigen, Reisen kann ich später auch noch! Norbert, den ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe, besuche ich, wenn ich mal wieder Zeit habe. Mit meinem alten Freund Herbert möchte ich mich auch wieder versöhnen. Wir haben uns so viel gegeben. Der wieder aufstrebenden Kriegstüchtigkeit in Deutschland werde ich etwas entgegensetzen. Das alles werde ich in nächster Zeit einmal in Angriff nehmen.

Norbert wartet heute noch auf seinen alten Kumpel, und Herbert ist wegen Corona immer noch im Streit mit mir, bis dass der Tod uns scheidet. Schweden und Norwegen habe ich immer noch nicht gesehen, und die Hirntoten haben ihr Ziel — den Krieg — erreicht.
So könnte es sich entwickeln.

Die meisten Menschen fristen ihr Dasein im Alltagstrott, der manche auch schon zu Alltagstrotteln gemacht hat, ohne darüber nachzudenken, ob ihr Tun überhaupt großen Sinn für sie macht, oder ihnen guttut.

Sie nehmen kaum wahr, was in ihrer Seele, in ihrem Körper und um sie herum abgeht. Sie sind nicht bei sich selbst — bei anderen, in der Zukunft, in der Vergangenheit oder, weiß der Kuckuck, irgendwo! Ihre Energie ist nicht wirklich bei dem, was sie gerade tun, sie funktionieren einfach nur, und das meist nach fremden Regeln und Werten. Sie träumen davon, was sie in der Zukunft noch alles erledigen werden und erleben wollen — morgen eben, aber nicht heute. Ihre Gedanken sind auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft gerichtet. Sie verpassen das Heute.

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Quelle: Netzfund

Es gibt tatsächlich ein echtes Leben vor dem Tod — darüber sollte man sich bewusst werden!

Häufig reißt uns nur ein tiefgreifendes Ereignis, wie beispielsweise der Abschied von einer nahestehenden Person, aus dem Alltagstrott. Es macht uns nachdenklich und selbstkritisch. Nach einer kurzen Selbstreflexion und guten Vorsätzen, bewusster zu leben, kehren die meisten wieder in ihren Trott zurück, und arbeiten für morgen oder sonnen sich im — beziehungsweise ärgern sich über — gestern.

Leben im Hier und Jetzt

„Leben ist Jetzt. Es gab weder eine Zeit, wo dein Leben nicht Jetzt war, noch wird es jemals so sein.“
– Eckhart Tolle

Ich habe noch nie auch nur zwei Sekunden in der Zukunft gelebt. Geht es Ihnen anders? Warum dann so viel wichtige und unersetzliche Lebenszeit mit Gedanken über vergangene Ungerechtigkeiten oder mit Ängsten vor der Zukunft verplempern?

Wer sich verstärkt im Gestern aufhält oder vermehrt an Morgen denkt, verpasst das Leben. Sie leben nur JETZT.

Peter Ustinov, bekannt für seinen humorvollen, scharfsinnigen und doch nie zynischen Blick auf die Welt, brachte seine lebensbejahende Philosophie in zwei einfachen Sätzen auf den Punkt: „Die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen, sind jetzt.“ Und er war überzeugt: „Humor ist einfach eine komische Art, ernst zu sein.“

Das Leben ist viel zu wichtig, um es zu ernst zu nehmen.

Lassen Sie sich nicht allzu sehr ablenken von dem, was war oder möglicherweise sein wird, und konzentrieren Sie sich lieber auf das, was wirklich wichtig ist: HIER und JETZT.

Jeden Augenblick mit der zur Verfügung stehenden Energie und mit dem ganzen Wesen auszuleben, sollte das Ziel sein — auch wenn es nicht leicht erreichbar ist. Man muss nicht perfekt sein oder auf Perfektion hinarbeiten. Meiner Meinung nach sollte man nicht zu hohe Anforderungen an sich selbst oder andere stellen und sich nicht als Gefangener einer bestimmten Vorstellung von Zufriedenheit und Glück fühlen, die sich möglicherweise nicht erfüllt.

Wir geben uns gerne der Illusion vom „großen“ Glück in der Zukunft hin, anstatt die Feste zu feiern, wie sie fallen. Es zählt, was wir hier und jetzt vorfinden, und wir sollten das Beste daraus machen. Das „Große Glück“ als dauerhaften Zustand in der Zukunft gibt es nicht, aber wir können hier und jetzt „kleine“ Glücksmomente sammeln, die dauerhaft zu einer Zufriedenheit mit dem eigenen Leben führen können. Viele Menschen gehen meines Erachtens bei ihrer Vorstellung vom Glück fälschlicherweise von einer „Wenn-Dann-Bedingung“ aus. Oft verbinden sie diese Vorstellung mit materiellem Wohlstand. „Hab ich erst einmal viel Geld, dann…“ stellt sich oftmals als Trugschluss heraus.

Sind viele von uns möglicherweise unfähig geworden ihre Sinne zu nutzen – den Wind zu spüren, der uns streichelt, die spielenden Kinder zu sehen, die Vögel zwitschern zu hören, die Weichheit der Haut unseres Lebenspartners zu empfinden, den herrlichen Duft des Flieders im Frühling zu riechen oder das Geräusch des Flugzeugs hoch über uns am Sommerhimmel zu vernehmen?

Können wir unseren Herzschlag und unsere Gefühle, unsere Antreiber, unsere inneren Stimmen vielleicht nicht mehr wahrnehmen? Sind wir durch unsere Zukunftssorgen oder quälenden Erlebnisse der Vergangenheit wirklich schon so abgestumpft?

Sollte man die eventuell belastende Vergangenheit nicht einmal loslassen, und gegebenenfalls sich selbst und anderen verzeihen, damit die Vergangenheit einen in Ruhe lässt? Selbstverständlich ist es sehr angenehm, sich ab und zu an schöne Momente zu erinnern. Diese Erinnerungen sollten jedoch nicht zu einer Flucht ausarten, um sich seiner „Wirklichkeit“ zu entziehen. Die möglicherweise Sorgen bereitende Zukunft kann man ebenfalls einmal Zukunft sein lassen, und sich intensiv mit dem Hier und Jetzt beschäftigen.

Probleme im Jetzt

Sollte das ‚Jetzt‘ nicht besonders angenehm sein, sollte man den Mut nicht verlieren. Überlegen Sie, wie Sie jetzt aus dem Schlamassel wieder herauskommen, und tragen Sie die Lösung des Problems nicht endlos vor sich her. Wenn Sie eine Situation nicht verändern können, sollten Sie das erkennen und sich in das Unabänderliche fügen, ohne sich selbst zu bemitleiden oder nach Schuldigen zu suchen. Die Situation ohne Wenn und Aber zu akzeptieren, ist angesagt! Versuchen Sie notfalls, Ihre Einstellung zu dieser unumstößlichen Situation zu ändern, nach dem Motto: ‚Wenn es nicht ist, wie du willst, dann will, wie es ist!

Wenn Sie die Situation nicht akzeptieren wollen, sie aber verändern können, dann ran ans Werk — und das möglichst strukturiert! Gehen Sie am besten vor wie ein Manager: Analysieren Sie genau, wie die Situation ist, was Ihnen daran konkret nicht passt und welche Konsequenzen entstehen, wenn Sie die Ursachen nicht beseitigen.

Im zweiten Schritt überlegen Sie sich, wie die Situation sein soll, setzen sich Ziele und überlegen sich Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen. Der Ablauf aller Dinge, die Sie jeden Tag erledigen, ist nichts anderes als der oftmals im Managementtraining aufgezeigte PDCA-Zyklus: Plan — Do — Check — Act.

Sie denken über etwas nach — zum Beispiel „Was ziehe ich heute an?“ — treffen eine Entscheidung, setzen diese um, überprüfen, ob es passt, und passen gegebenenfalls am nächsten Tag an. Ein ewiger Kreislauf aus Planen, Umsetzen, Kontrollieren und Steuern.

„Du managst jeden Tag, du weißt es nur nicht“, wie vier Titel einer meiner Buchreihen es umschreiben. Der Manager durchläuft diesen Kreislauf bewusst und strukturiert — und auch Sie sollten ihn vielleicht bewusster durchleben.

In veränderlichen Situationen kann die Maxime helfen: „Wenn es nicht ist, wie du willst, dann mach es so, wie du es willst!“

Problematisch wird es natürlich, wenn Sie die Situation weder akzeptieren noch verändern können. Wenn beispielsweise Ihre Partnerschaft für Sie nicht mehr erträglich ist, und sämtliche Veränderungsversuche fruchtlos waren, sollten Sie gehen und diese unerträgliche Situation verlassen. Diese Entscheidung ist nicht mit Flucht gleichzusetzen: Sie haben sich der Situation ja gestellt, und alles in Ihren Kräften Stehende versucht, um die Situation zu retten.

„Wenn es nicht ist wie du willst, und du es nicht verändern kannst, dann verlasse nach Möglichkeit diese Situation!“

Viele Menschen flüchten sich gerne in die Vergangenheit oder in die Zukunft, um sich den Notwendigkeiten der Gegenwart nicht stellen zu müssen.

Im „Hier und Jetzt“ leben bedeutet eben nicht nur, das Gute aus der Gegenwart zu leben und die Unannehmlichkeiten auszublenden, sondern auch die Probleme der Gegenwart jetzt und hier zu lösen — und nicht in die Zukunft zu verschieben. Ansonsten haben Sie irgendwann eine Lawine ungelöster Probleme vor sich, die Sie mit Sicherheit überrollen wird.

Sie können sich natürlich endlos über die derzeitige Situation aufregen, über den unbefriedigenden Ist-Zustand jammern, sich als Opfer fühlen und Schuldige suchen oder sich schnell in die Vergangenheit oder Zukunft flüchten — oder Sie packen das Problem aktiv an der Wurzel an und warten nicht, bis es sich „hoffentlich“ von selbst erledigt. Es löst sich nicht von allein — Sie lösen es!

Folgende hierzu passende Weisheit — vermutlich ursprünglich von Friedrich Christoph Oetinger —war unter anderem richtungsweisend auf meinem Weg in ein bewussteres Leben:

„Habe die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst.
Habe den Mut, Dinge zu verändern, die du ändern kannst.
Und habe die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Relativierung der Maxime „Lebe im Hier und Jetzt“

Die Aufforderung „Lebe im Hier und Jetzt“ klingt unglaublich hipp und scheint — soweit man einigen „angeblich“ wissenden Leuten glauben mag — so ziemlich alle Probleme zu lösen. Dem ist nicht so! Kein extremer Weg, wie etwa „Lebe nur im Hier und Jetzt“ hat je ein Problem gelöst. Jede Radikalkur für Körper oder Seele wird nicht zum gewünschten Erfolg führen. Wahrheiten liegen immer zwischen den Extremen. Das richtige Maß zu finden ist eine große Herausforderung und zugleich eine Kunst, führt aber meist zu einem ausgeglichenen und zufriedenen Leben.

Die Aufforderung verstärkt im Hier und Jetzt zu leben, ist insbesondere für Menschen hilfreich, die sich gedanklich oder gefühlsmäßig zu sehr in der Vergangenheit oder Zukunft aufhalten.

Viele Ursachen für menschliche Psychosen rühren nach Ansicht zahlreicher Psychologen aus der Kindheit und Jugend. Wer diese Verstrickungen auflösen möchte, muss auch dorthin zurück, und sich mit den Ursachen auseinandersetzen, um endlich Frieden mit sich und anderen schließen zu können. Ihre Herkunft und prägende Ereignisse sollen und können Sie nicht leugnen oder einfach ausblenden.

Den Weg, der vor Ihnen liegt können sie auch nicht völlig außer Acht lassen. Besonders wenn andere, Ihnen wichtige Personen wie beispielsweise Kinder im Spiel sind, wäre es nicht gerade verantwortungsvoll, nicht auch an morgen zu denken. Das Essen kommt nicht von selbst auf den Tisch, die Kinder werden nicht von allein eingekleidet und auch nicht automatisch zu zufriedenen und glücklichen Menschen. Da muss man schon ein wenig nachdenken, wie man das erfolgreiche Heute auch in Zukunft bewerkstelligen will. Dass Sie dazu in der Lage sind, hängt auch mit Ihrer Vergangenheit zusammen: Auf irgendeine Weise haben Sie die Fähigkeiten erlernt, um zu überleben. Sie können und sollen Vergangenheit und Zukunft nicht komplett ausblenden und sich gedanklich nur … tralala… in der Gegenwart aufhalten. Das wäre hirnrissig! Aber:

Lassen Sie sich nicht zu sehr vom Gestern oder Morgen gefangen nehmen. Vor lauter Kummer über die Vergangenheit und Sorgen um die Zukunft sollten Sie nicht vergessen zu leben. Denn, Sie leben genau jetzt — genau hier.

Sie müssen das richtige Maß für Ihren gedanklichen und emotionalen Aufenthalt in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft finden. Wenn Sie sich zu sehr am Schönen der Vergangenheit festhalten, verpassen Sie möglicherweise das Schöne in der Gegenwart. Lässt Sie das Leid der Vergangenheit nicht los, wird es Ihnen auch in Gegenwart und Zukunft schwerfallen, unbeschwert zu leben. Sollten Sie glauben, in Zukunft — oder gar im nächsten Leben — wird alles besser, und passiv abwarten, opfern Sie die Gewissheit der Gegenwart der Ungewissheit der Zukunft. Es wird nicht von alleine besser, die Zukunft kommt garantiert anders, als Sie sie sich vorstellen! Doch Sie können in der Gegenwart — und nur in der Gegenwart — aktiv etwas tun, um die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. Heute ist nicht lediglich ein Übergang zu morgen und morgen der Übergang zu übermorgen.

Alle Lebewesen dieser Erde leben im Jetzt — nicht im Morgen. Glauben Sie, Tiere machen sich größere Gedanken über morgen? Natürlich: Der Bär frisst sich einen Fettvorrat für den Winterschlaf an, und das Eichhörnchen hortet Nüsse, um den Winter zu überstehen. Aber handelt es sich dabei wirklich um „Nachdenken über die Zukunft“, oder ist es reiner Instinkt? Wie dem auch sei: Tiere — ebenso wie kleine Kinder — leben vornehmlich im Jetzt. Es macht doch Freude, sie zu beobachten, nicht wahr? Wäre es nicht ebenso schön, wenn auch andere Freude daran hätten, Ihrem unbeschwerten Leben zuzusehen? Ich selbst erfreue mich jeden Tag beim Anblick meiner Tochter, da sie relativ unbeschwert durchs Leben geht, sich nicht in der Vergangenheit verliert und morgen morgen sein lässt.

Andere Kinder, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, müssen sich schon früh um Ihr Überleben kümmern und planen, woher sie etwas zu essen bekommen und wo sie schlafen können. Ein Blick in ihre Augen zeigt sofort, dass sie ihre Unbekümmertheit zu einem großen Teil verloren haben. Den Kindern in Gaza etwa ist ihre Kindheit durch die Israelis geraubt worden.

Umgang mit den zeitlichen Aufenthaltsorten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Wenn Sie beispielsweise die ganze Woche über nur darauf hoffen, dass endlich das Wochenende kommt, damit Sie endlich alle Viere von sich strecken oder Ihrem Hobby nachgehen können — was passiert dann mit den fünf Wochentagen davor? Haben Sie diese eigentlich bewusst gelebt? Oder betrachten Sie sie lediglich als bloße Zwischenstufen auf dem Weg zu den zwei ersehnten Tagen am Ende der Woche? Werfen Sie bei dieser Denk- und Fühlweise nicht fünf Siebtel Ihres Lebens weg?

Können Sie sich noch erinnern, wie es war, als Sie sich auf eine große Prüfung vorbereitet haben — etwa auf das Examen, das Abitur oder einen qualifizierten Abschluss? Wie Sie diesem Tag „entgegengefiebert“ haben? „Danach, ja da geht das Leben dann so richtig los!“ Und was geschah? Bei einigen stellte sich wahrscheinlich gähnende Leere ein. Andere hatten schon das nächste, in der Zukunft liegende, Ziel wie zum Beispiel die Karriere im Blick — und vergaßen dabei, wirklich zu leben. Selbst bei größter Anstrengung sollte man nicht vergessen zu leben.

Wie sollten Sie also mit diesen drei zeitlichen Aufenthaltsorten umgehen? Ein Patentrezept hierzu gibt es nicht. Doch Sie können versuchen, bewusster zu leben: Sehen Sie jeden Tag als Geschenk an und nutzen Sie all Ihre fünf Sinne, um den Tag wirklich wahrzunehmen — und nicht nur als Übergangsstufe für die Zukunft. Legen Sie Ihren Schwerpunkt auf die Gegenwart. In der Zukunft leben Sie nicht, denn sie ist im Moment noch nicht da. Dennoch sollten Sie die Zukunft in Ihre Betrachtungen miteinbeziehen, damit Sie in auch in ihr eine erfüllte Gegenwart erleben können. Ihre Vergangenheit ist ein Teil von Ihnen. Sie hat Sie zu dem gemacht, was Sie heute sind, wie Sie heute denken und fühlen. Sollten Sie damit nicht zufrieden sein, gilt es, in die Vergangenheit zurückkehren, die Ursachen für Ihre ungelösten Probleme, die Sie in der Gegenwart belasten, zu erkennen — und diese endlich zu lösen.

Wenn Sie sich gedanklich gerade in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft bewegen, dann richten Sie Ihre Aufmerksamkeit bewusst auf den jeweiligen Zeitraum — anstatt planlos von einem zum anderen zu springen! Wenn Sie etwas aus der Vergangenheit bewegt, sollten Sie sich dieser Sache auch mit Ihrer ganzen Energie widmen. Das Gleiche gilt für Gegenwart und Zukunft. Entscheidend ist: schenken Sie jeder Zeitebene ungeteilte Aufmerksamkeit, anstatt ständig hin und her zu wechseln.

Sie sollten Ihren Schwerpunkt auf die Wahrnehmung der Gegenwart legen, und dennoch die zwei anderen Zeitebenen nicht vernachlässigen. Alles hat seine Zeit.

Auswirkungen auf Mikro- und Makrokosmos

Nun noch ein paar Worte zur Auswirkung Ihrer Aktivitäten auf größere Systeme.

Das Universum verstehen die meisten Menschen als Raum-Zeit-Kontinuum — als das umfassendste System, das nach allgemeiner Meinung existiert. Jeder Mensch lebt jedoch gleichzeitig in seinem Mikrokosmos, in dem sich verschiedene Aktivitäten in Raum und Zeit abspielen, also im Hier und Jetzt.

In diesem Mikrokosmos bestehen Austauschbeziehungen zu Ihrer Umwelt: Lebenspartner, Kinder, Kollegen, Freunde, Verwandte und viele mehr. Ihre Handlungen, Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und Ihre Kommunikation haben direkten und indirekten Einfluss auf diese Menschen und damit auch auf deren Mikrokosmos. Das Prinzip ist einfach: So wie Sie in den Wald hineinrufen, so schallt es zurück — actio est reactio. Wenn Sie gut drauf sind, weil Sie beispielsweise bewusster leben, wenn Sie fähig sind, die Schönheit der Dinge zu sehen und die daraus entstehende Ausgeglichenheit auch auf andere übertragen können, dann führen Ihre positiven Schwingungen auch zu einem besseren Lebensgefühl Ihrer Kontaktpersonen und deren Umfeld. Man könnte es mit einem Stein vergleichen, den Sie in einen ruhigen See werfen: Es entstehen Wellen, die sich nach außen hin ausweiten. So verhält sich das auch mit Ihrem positiven Lebensgefühl, Ihre positiven Schwingungen übertragen sich auf Ihre Umwelt.

Die Gesamtheit der Mikrokosmen formen größere Systeme — etwa die Familie, die Gemeinschaft, die Gesellschaft. Aus diesen Zusammenhängen erwächst schließlich das „Supersystem“, der Makrokosmos Universum, das „Weltall“. Wenn Sie hier und jetzt in Ihrem Mikrokosmos im ethischen Sinne für sich und andere „gut“ handeln, wirkt sich das auch auf die darüberstehenden Systeme und letztendlich auf das „All“ aus. Mit einer positiven Grundeinstellung helfen Sie jetzt und hier mit, das Leben auf unserer Erde für sich und alle anderen angenehmer zu gestalten.

Angsterzeugung durch Rattenfänger

Machen Sie sich bewusst, dass viele Institutionen versuchen, gezielt Zukunftsängste zu schüren — um an Ihr Geld, Ihre Stimme oder Ihre Energie zu gelangen, um Sie unter Kontrolle zu halten, und im schlimmsten Falle das Böse in Ihnen zu aktivieren.

„Kein Staat, keine Kirche, kein Establishment hat je gewollt, dass die Menschen eine starke Seele haben. Denn ein Mensch mit spiritueller Energie wird immer rebellisch sein.“

– Osho

Lassen Sie sich nicht von den „elitären“, politischen und medialen Rattenfängern kriegstüchtig machen. Glauben Sie keinem, der behauptet, ein Weg sei alternativlos. Nur Sie selbst bestimmen über Ihren Körper und Ihre Seele — niemand sonst.

Machen Sie nicht mit! Das sind Sie sich und anderen schuldig! Zeigen Sie Verführern und Scharfmachern und jeder bösen, und raffgierigen Macht die rote Karte! Leben Sie ein sinnvolles, ausgefülltes und bewusstes Leben: Geben Sie jedem Tag mehr Leben — und den zerstörenden Kräften keine Chance!

Sagen sie „Nein“ zu jeder Institution, die andere Menschen diffamiert, diskreditiert und etikettiert, die versucht, Ihren Egoismus oder Ihre Ängste zu aktivieren für ihre unlauteren Zwecke. Seien Sie in positiver Hinsicht ein Egoist: Leben Sie Ihr Leben in Eintracht mit anderen und geben Sie machtgierigen Institutionen, die Zwietracht säen wollen, keine Chance. Genießen Sie Ihr Leben in vollen Zügen — immer im Bewusstsein, dass Ihre Freiheit erst dort endet, wo die Nasenspitze des anderen beginnt.

Gelassenheit

Und noch eines, gehen Sie die Dinge im Hier und Jetzt gelassen an, aber warten Sie nicht bis morgen. Entwickeln Sie eine innere Ruhe, und beginnen Sie jetzt, ungelöste Probleme Schritt für Schritt zu lösen — heute, nicht morgen!

Die nachfolgenden 10 Gebote der Gelassenheit, Die nachfolgenden 10 Gebote der Gelassenheit, die Papst Johannes XXIII. zugeschrieben werden, sind auch für den Alltagsgebrauch geeignet. Lediglich das zehnte Gebot bezieht sich konkret auf Gott, und hat religiösen Charakter.

Die 10 Gebote der Gelassenheit:

  1. Leben: Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben – ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
  2. Sorgfalt: Nur für heute werde ich größten Wert auf mein Auftreten legen und vornehm sein in meinem Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern … nur mich selbst.
  3. Glück: Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin … nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.
  4. Realismus: Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
  5. Lesen: Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
  6. Handeln: Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen — und ich werde es niemandem erzählen.
  7. Überwinden: Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.
  8. Planen: Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.
  9. Mut: Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, und mich an allem freuen, was schön ist. Und ich werde an die Güte glauben.
  10. Vertrauen: Nur für heute werde ich fest daran glauben — selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten —, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Sollte man nach Möglichkeit nicht jeden Tag so leben, als wäre er der letzte in diesem Leben?

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Vielen Dank!

Herzlichen Dank auch für bereits eingegangene Spenden.

Ende März und Anfang April 2025 wurden meine beiden Bücher
„Die Friedensuntüchtigen“ und „Im Taumel des Niedergangs“ veröffentlicht.

Rezension zu diesem Buch: https://www.manova.news/artikel/abwarts

Rezension zu diesem Buch: https://wassersaege.com/blogbeitraege/buchrezension-die-friedensuntuechtigen-von-uwe-froschauer/

Ende September 2024 erschien das Buch „Gefährliche Nullen – Kriegstreiber und Elitenvertreter“.


Hier der Link zur Rezension des Buches:
https://www.manova.news/artikel/die-nieten-festnageln

Im Januar und Februar 2024 sind auch vier Sammelbände in Buchform von mir veröffentlicht worden mit den Themenkreisen

  • Ukrainekonflikt
  • Ampelkoalition
  • Corona
  • Neue Weltordnung

https://www.amazon.de/s?k=Uwe+Froschauer+Behauptungen+oder+Wahrheit&i=stripbooks

Ein anderer Bestell-Link als Amazon ist leider nicht möglich, da das Hochladen über andere Plattformen trotz wochenlangem Versuchen und unbeantworteten Anfragen mir nicht gelang.

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Der Fortschrittsglaube – Der Anfang vom Ende?

Eine Betrachtung von Werner Roth

Die ganze Welt fragt sich, wie konnte das alles nur so kommen. Kann man da einen Anfangspunkt finden? Wann ist der Westen, die westliche Kultur falsch abgebogen? Welche Faktoren spielten wann eine entscheidende Rolle? Und natürlich zuletzt, hätte man etwas an der Entwicklung ändern können?

Die Antwort auf die letzte Frage ist einfach. Natürlich! Man kann immer etwas anders machen. Im Gegensatz zur Auffassung einer Ex-Kanzlerin gibt es stets Alternativen. In jeder Situation.

Zunächst sei hiermit die These verkündet, auf der hier alles aufbaut:

Für unseren heutigen Zustand ist der Fortschrittsglaube in erheblichen Maße ursächlich!

Gehen wir dazu um ungefähr 500 Jahre zurück in der Zeit. Wie sah die Welt damals aus?

Die Menschheit lebte noch weit mehr in getrennten Kulturräumen. Zu unterscheiden wären da Europa, Indien, Ostasien mit China, Japan, Korea, Indochina, Subsahara-Afrika, die muslimische Welt von Nordafrika bis Zentralasien sowie Amerika und Australien. Die Lebensweisen zwischen den jeweiligen Kulturen unterschieden sich jedoch in ihren Grundzügen nicht wesentlich. Die größte Differenz war die zwischen den sesshaften Bauern und Städtern (Europa/Asien) zu den Jägern und Sammlern (Afrika/Amerika/Australien).

Aber allen Menschen war der tief verinnerlichte Glaube an eine höhere, göttliche Macht gleich. Atheisten um 1500? Gab es einfach nicht. Nirgends. Weltweit nicht. Die Gottesleugner waren in mancher Weltecke noch schlimmer dran als heute Corona-Leugner. Ruck-Zuck war die Rübe ab!

Es gab eine natürliche, Gott gegebene Ordnung, in der alles und jedes seinen Platz hatte. Die Beständigkeit, das alt-bewährte wurde als höchstes Gut geschätzt. Das Gedenken an die Vorfahren war zentraler Bestandteil des Lebens. Veränderung war mit Unsicherheit verbunden und deshalb weniger positiv besetzt.

Es gab keine Idee von Fortschritt über die persönliche Ebene hinaus. Das Konzept eines gesellschaftlichen Fortschritts im Sinne einer gesamt-gesellschaftlichen Verbesserung war nirgends ein Thema.

Dann kam Gutenberg mit seinem revolutionären Druckverfahren. Das änderte alles!

Das war eigentlich nur eine simple technische Verbesserung des Kartoffeldruckverfahrens, das jeder mal in der Grundschule lernte. Nun ja, nicht ganz so, denn die Auswirkungen waren gewaltig. Die Verbreitung und Zugänglichkeit von Wissen explodierte damit förmlich, im historischen Maßstab betrachtet.

Die technischen Innovationen seit der Antike waren bis dahin jetzt nicht so überwältigend. Nach dem Untergang West-Roms gingen sogar viele Dinge in Handwerk, Technik, Lebensart und Welterkenntnis vollkommen verloren.

Im Zusammenwirken mit der endgültigen Vollendung der Reconquista in Spanien, dem Fall von Byzanz, der („Wieder-“)Entdeckung Amerikas und den Erkenntnissen durch die Renaissance wurde die europäische Sicht auf die Welt gehörig durcheinandergewirbelt.

Die uralte Weisheit „Nix blaibt wias is“ (Panta rhei: Alles fließt; für die Dünkelbürger) bekam eine nie für möglich gehaltene Dynamik. Das Ausmaß der Veränderungen nahm für immer mehr Betroffene dramatisch zu. Dass die europäischen Eroberer dies anders wahrnahmen als die Indianer, Afrikaner, Asiaten und Ur-Australier dürfte offensichtlich sein.

Ein neues Weltbild entstand.

Unter dem Banner des Christentums, das zuerst mit dem „Fortschritt“ gleichgesetzt, später dadurch ganz ersetzt wurde, nahmen die Ausplünderung, die Auslöschung ganzer Völker, die grauenvollsten Menschenabschlachtungen, die Versklavung ganzer Nationen, die Pervertierung der Welt, bis zur heutigen seelisch-geistigen Verwirrung, ja Gottlosigkeit, in einem bis dato unerreichbaren Ausmaß ihren Lauf.

Andererseits ermöglichte die stetige Verbreiterung des Wissens aufgrund der permanent verbesserten Zugänglichkeit in Form von Büchern und Flugblättern, eine bis dahin undenkbare Ausweitung des Wissenshorizonts. Parallel dazu wurden in ganz Europa Stätten des Wissens, die Universitäten, immer mehr etabliert. Die Grundlagen der Naturwissenschaften entwickelten sich. Daraus erwuchsen technische Innovationen bis zum derzeitigen Computerzeitalter. All dies basiert auf dem Konzept des Fortschrittglaubens.

Die Lebenswirklichkeit der großen Masse war noch nie ideal, aber mit dem zunehmenden Einfluss des technischen Fortschritts auf das alltägliche Leben und der zeitnahen Verbreitung dieses Wissens erklang immer vernehmbarer der Ruf nach Veränderung. Zu etwas Besserem. Diese Veränderung wurde fürderhin „Fortschritt“ genannt. Präziser ist hier, von gesellschaftlichem Fortschritt zu sprechen.

Nun ist diese Denkweise an ihrem Ende angelangt.

Nichtsdestotrotz dürfte es bis heute kaum einen Begriff geben, der unter allen Menschen dermaßen positiv aufgeladen ist wie „Fortschritt“. Woher kommt das?

Jeder Mensch hat bestimmte stereotypische Vorstellungen im Gehirn, was sympathisch vs. unsympathisch, gut vs. böse, usw., ist, die instinktiv, individuell, traditionell-kulturell, etc. geprägt sind. Doch beim Fortschrittsglauben zeigt alles in eine Richtung: Da ist das Gute! „Der Fortschritt“ und „das Gute“ sind heute untrennbar verlinkt. Das darf man auch seltsam finden.

Fortschritt ist und braucht Veränderung, sprich Bewegung. Und umgekehrt. Die größte und weitreichendste Bewegung kam mit der Entdeckung, besser Eroberung der Welt. Zuerst durch die Iberer aus Spanien und Portugal, dann über die Niederländer, bis zu den Franzosen und zu guter letzt, den Angelsachsen. Der stärkste Glaube an den Fortschritt kam somit folgerichtig von den britischen Inseln, die darauf ihr weltumspannendes „British Empire“ aufbauten.

Je weiter man in und von Europa nach Osten geht, desto ausgeprägter wird die Skepsis gegenüber einem unkritischen Fortschrittsglauben und desto mehr ist die Hinwendung zu Tradition und alt-bewährten Sitten noch virulent. Dies zieht sich durch, von damals vor Jahrhunderten bis zum hier und jetzt.

Denn immer und überall gilt: „Die Dosis macht das Gift!“

Man könnte zurecht darauf verweisen, dass nicht eine Geisteshaltung, die in der Begrifflichkeit „Fortschrittsglaube“ Ausdruck findet, als solche der Grund allen Übels ist, sondern der Umgang damit bzw. die Gewichtung. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man kritisch-distanziert-reflektiert oder blind-unkritisch-fanatisch dazu steht.

Der Fortschrittsglaube ist im Grundsatz nur der unzureichende Ersatz für die instinktive Spiritualität, die dem Menschen in den Genen steckt. Ohne Glaube und der damit inkludierten Demut gegenüber einer übergeordneten Macht, fehlt dem Menschen Entscheidendes zu seinem Seelenheil. Er verliert seine innere seelische Balance, kommt aus dem Tritt und taumelt nur noch durchs Leben. Gerade erleben wir die Endphase dieses Zustands beim Großteil der westlichen Bevölkerungen.

Diese ewigen Weisheiten stecken, erkennbar für jeden, schon in der Sprache. Armselig = arm an Seele, Seelenlos = ist seine Seele los, siehe auch Seelenfrieden, Seelendoktor, Seelenleben, Seelenverwandtschaft, Seelenheil usw., was die Existenz einer nicht fass- und messbaren Seele zumindest sprachlich manifestiert.

Der Fortschrittsglaube transformierte im 19. Jahrhundert zum Machbarkeitswahn und kulminierte im 20. Jahrhundert zur Hybris des Wahns, der Mensch wird zu Gott. Schriftlich dokumentiert u.a. in Hararis „Homo Deus“. Gut, Nietzsche war mit seinem „Gott ist tot“ gut 100 Jahre früher dran, doch wen juckt das jetzt noch?

Das im Westen dominierende Weltbild des reinen Materialismus kann nur ohne den Glauben an eine Seele existieren und passt zum Fortschrittsglauben wie Arsch auf Eimer. Das Eine befördert das Andere.

„Gehen Sie mal in sich – wenn Ihnen der Weg nicht zu weit wird!“

Die Alterskohorte der vor 1965 geborenen wird als Boomer bezeichnet. Sie hatten das große Glück, am absoluten Höhepunkt der wertewestlichen Entwicklung ihr Leben leben zu dürfen. Der Fortschrittsglaube war regelrecht totalitär und zeigte sich als realisierte Science Fiction in der Mondlandung oder kindgerecht in bebilderten Büchlein für Grundschüler mit atomgetriebenen Staubsaugern.

Feinfühlige und tief denkende Gattungsvertreter warnten allerdings schon lange, der ganze Fortschritt, eingebettet in Konsumismus und Hedonismus, ist nichts weiter als der Tanz auf dem Vulkan. Augenscheinlich vergeblich. Wir werden den ganzen Weg bis zu einer wirklichen inneren Balance wieder zurückgehen müssen, und das unter erschwerten Bedingungen.

Handel und Wirtschaftsweise, die jede Zivilisation bestimmenden Faktoren, haben sich durch den „Fortschritt“ zu einem „Alternativlosen Marktradikalismus (= Hyperkapitalismus) mit maximaler Durchdringungstiefe nach innen“ gewandelt und „der Mensch hat sich den neuen Profitregimen bis hinein in seinen Geist und in seinen Körper den „Marktmechanismen“ als auszubeutendes Objekt zur Verfügung zu stellen.“ So konstatiert das Ullrich Mies gnadenlos und kaum widerlegbar.

Ganz vorne dabei war und ist ja immer die Welt der Kunst und Kultur. Aber ernüchtert gab Pablo Picasso zum Besten: „Alle Wege stehen einem intellektuellen Scharlatanismus offen. Das Volk findet in der Kunst weder Trost noch Erhebung. Aber die Raffinierten, die Reichen, die Nichtstuer und Effekthascher suchen in ihr Neuheit, Seltsamkeit, Originalität, Verstiegenheit und Anstößigkeit. … Ich bin nur Spaßmacher, der seine Zeit verstanden hat und alles, was er konnte, herausgeholt hat aus der Dummheit, der Lüsternheit und Eitelkeit seiner Zeitgenossen.“

Im Zuge des Fortschrittglaubens wurde das Normale pathologisiert und das Pathologische wurde normalisiert.

Sogar der gottgleiche, oder von seinen Anbetern mindestens vergötterte Habbells, der Entschwebende, lies verlautbaren: „Wir sind umzingelt von der Wirklichkeit“. Was er nicht explizit sagte: Wir hassen die Realität! Weg damit!

Der stetig schneller werdende Untergang des „Imperiums der Lügen“ auf der einen Seite und der immer mehr sich konkretisierende Aufstieg der BRICS und der SCO auf der anderen, bewirkt eine zunehmende Reibung an den Kontaktstellen. Ob die dadurch entstehende Reibungshitze die ganze Chose in Brand setzt, wird die Zukunft zeigen.

Inzwischen ist es in „UnsererDemokratie“ doch so, dass nicht mehr das bessere Argument das gute schlägt, sondern dass nur noch die sog. Haltung der sog. „die Guten™“ als höchste Instanz zur Beurteilung einer Aussage zählt. Inhalt, Substanz, Sinnhaftigkeit sind nichts! Die Attitüde, die Gruppenzugehörigkeit, die Verpackung sind alles.

Die Dummheit im Sinne von Dietrich Bonhoeffer sitzt an allen Schlüsselstellen der Macht in unserer Gesellschaft. Der Blöde will ja immer besonders gescheit sein, eben nach dem unglaublich erfolgreichen Werbespruch „Ich bin doch nicht blöd!“

Narzissmus ist die Kompensation für Minderwertigkeitskomplexe.

Von Beidem sind unsere Führungseliten schon krankhaft geplagt, ja zerfressen. Rüdiger Lenz ruft dazu gleichsam zum Kampf auf: „Es geht um die Vorherrschaft der normopathischen Massen gegen die wenigen Klügeren, um nichts anderes.“

Die gesamte Volkswirtschaft rauscht mit einem Tempo dem Boden zu, wie der Stein beim Fall vom 50-stöckigen Hochhaus. Dabei hat sie Begleitung vom (westlichen) Finanz-, Bildungs-, Gesundheits- und Gesellschaftssystem.

Die Leute sehen bloß überwiegend den Grund nicht, weil sie nach oben schauen. Hoch zur Bühne und dem dort dargebotenen Schauspiel der Handpuppen. Die sogenannten Mainstreammedien präsentieren ein Bild, das mehr an ein abstraktes Gemälde erinnert als an ein realistisches Abbild. Doch schön, im ästhetischen Sinn, ist das auch nicht.

Wenn man die Augen aufmacht und die Steine umdreht, darf man gerade eine weltgeschichtliche Wendung erleben, wie es sie so drastisch in den Auswirkungen wohl noch nie gegeben hat. Also, zurücklehnen! Show genießen! „Profitez de votre boisson!“ Oder, zugegeben ein Fitzelchen provokant: „Wenn Sie kein Brot mehr haben, essen Sie halt Kuchen“.

Eine Rückbesinnung, eine Renaissance 2.0 sozusagen, auf wirklich alt-bewährte, tragfähige und belastbare Werte, die für jeden mit Sinn und Verstand nachvollzogen werden können, wäre doch mal vielleicht nachdenkenswert. Und nicht alles, was irgendwie als neu angepriesen wird, anzuhimmeln, als wär‘s eine göttliche Offenbarung.

Martin Luther jr. hatte einen Traum. Sie auch?

Was wäre das doch mal für eine Welt, wenn alle Führungskräfte die Mentalität der Monty Pythons hätten … Ma wiad ja nua mol drama deafn …

Der Artikel erschien zuerst bei AnderweltOnline.com. Hier der Link:

https://www.anderweltonline.com/satire/der-fortschrittsglaube-der-anfang-vom-ende

Ende März und Anfang April 2025 wurden meine beiden Bücher
„Die Friedensuntüchtigen“ und „Im Taumel des Niedergangs“ veröffentlicht.

Rezension zu diesem Buch: https://www.manova.news/artikel/abwarts

Rezension zu diesem Buch: https://wassersaege.com/blogbeitraege/buchrezension-die-friedensuntuechtigen-von-uwe-froschauer/

Ende September 2024 erschien das Buch „Gefährliche Nullen – Kriegstreiber und Elitenvertreter“.


Hier der Link zur Rezension des Buches:
https://www.manova.news/artikel/die-nieten-festnageln

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Reale Kriegstreiber und angebliche Kriegsverbrecher

Von Uwe Froschauer

Bundeskanzler Friedrich Merz hat am 2. September 2025 den russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Fernsehinterview in der Sendung „newstime“ von Sat.1 drei mal als Kriegsverbrecher bezeichnet. Hier das Zitat aus dem Interview:

„Putin ist ein Kriegsverbrecher. Er ist vielleicht der schwerste Kriegsverbrecher unserer Zeit, den wir im großen Maßstab sehen. Wir müssen uns im Klaren sein, wie man mit Kriegsverbrechern umgeht: Da ist Nachgiebigkeit fehl am Platz.“

Kurz danach – am gleichen Tag – wurden die unzutreffenden Worte vom deutschen Bundeskanzler im gleichen Wortlaut in einem kurzen Tweet  auf „X“ veröffentlicht.

Wie Propaganda funktioniert, wissen die kriegstreiberischen Schergen der CDU. Sie sind sich der kommunikativen Wirkung dieser Formulierung voll bewusst. Die klassische Manipulationstechnik „Wiederholung“ verstärkt Eindrücke, sorgt für Einprägsamkeit und erzeugt emotionale Resonanz. Politiker und ihre narrativstützenden, eliteinstruierten Medien nutzen diese rhetorische Technik, um bestimmte Schlüsselbegriffe in den Köpfen der Bevölkerung zu verankern, und die Menschen in Richtung ihrer oftmals menschenverachtenden Ziele zu steuern. Die Wiederholung des Wortes „Kriegsverbrecher“ dreimal in kurzer Abfolge sowohl im Interview von Merz als auch kurz danach wortgleich auf X ist Manipulation par excellence, um die Bevölkerung auf einen Krieg vorzubereiten, der in meinen Augen jedoch nicht vom angeblichen Kriegsverbrecher Wladimir Putin sondern von den europäischen Kriegstreibern wie Emmanuel Macron, Keir Starmer und Friedrich Merz provoziert wird. Jeder, der sehen kann, sieht das. Wer das nicht sieht, ist meines Erachtens bereits Opfer dieser geschickten Fremdsteuerung von Friedrich Merz, Ursula von der Leyen, Boris Pistorius, Emmanuell Macron, Keir Starmer und Konsorten.

Wer die Wiederholung von Kampfbegriffen wie „Kriegstüchtigkeit“ oder „Kriegsverbrecher“ nutzt, trägt zu einer Militarisierung des Diskurses bei. Und genau das ist beabsichtigt: die Kriegstüchtigkeit der europäischen Bevölkerung, für die eine militarisierte Sprache zur Gewohnheit werden soll. Bei der Entschlossenheit implizierenden Formulierung von Herrn Merz im oben erwähnten Interview handelt sich nicht nur um eine bewusste, zugespitzte politische Kommunikation, sondern in erster Linie um den sicherlich erfolgreichen Versuch, Emotionen in der Bevölkerung anzusprechen, um Einigkeit in der „Kriegsfrage“ zu erzielen. Es wird der Glaube in der Bevölkerung erzeugt, dass alles versucht wird, um Krieg zu verhindern, aber der Berserker Putin will ja nicht anders. Nein, im Gegenteil, die europäischen Bellizisten wollen nicht anders! Sie wollen die angeschlagene Wirtschaft in vielen europäischen Nationen durch Kriegswirtschaft wieder auf Kurs bringen, und nehmen einen tatsächlichen Krieg in Europa billigend in Kauf, den die USA und Russland bereit sind beizulegen. Die Ukrainer – die hauptsächlich Leidtragenden – werden ohnehin nicht gefragt. Die Ukraine ist lediglich Spielball der Großmächte. Ist das nicht schrecklich und kaputt? Spiegelt die Situation in der Ukraine nicht den Werteverfall unserer Gesellschaft wider?

Der nicht verhandlungsbereite und auch nicht verhandlugsfähige deutsche Bundeskanzler Merz will mit diesen Worten die Härte seiner – meines Erachtens bellizistischen und damit dümmlichen – Position gegenüber Wladimir Putin hervorheben. Er ist jedoch mehr als BlackRock-Agent unterwegs, der überwiegend am Profit- und Machtausbau seines Auftraggebers interessiert ist – für den Krieg ein äußerst profitables Geschäft ist –, und nicht an den Bedürfnissen seiner Bürger, die keinen Krieg wollen.

Nun zu den Inhalten dieses fragwürdigen und hetzerischen Tweets.

„Putin ist ein Kriegsverbrecher. Er ist vielleicht der schwerste Kriegsverbrecher unserer Zeit,…“

Putin als Kriegsverbrecher zu bezeichnen, ist äußerst fragwürdig und eine unglaubliche Anmaßung Ihrerseits, Herr Merz.

Es ist ein Frage der Definition, wen man als was bezeichnet. Ist jemand, der beispielsweise einmal im Jahr zwei Gläser Wein trinkt Alkoholiker? Krieg an sich ist für mich ein Verbrechen. Demnach ist jeder, der einen Krieg beginnt und führt, ein Kriegsverbrecher, also auch Putin. Wer dagegen Kriege generell für legitim hält – in diesen Personenkreis ordne ich mich als Pazifist nicht ein – klagt vermutlich nur Verstöße gegen die Spielregeln korrekt geführter Kriege an, und bezeichnet diese als Kriegsverbrechen und die Akteure als Kriegsverbrecher. Wenn jemand täglich neu entscheidet, seine Soldaten in den Schredder eines großen Krieges zu werfen wie Putin oder Selenskyj, dann kann man diese Personen als Kriegsverbrecher bezeichnen. Was ich Ihnen, Herr Merz, vorwerfe, dass Sie Putin herausgreifen, um aus niedersten Beweggründen ein Feindbild aufzubauen, und andere wie Selenskyj, der ebenfalls junge Erwachsene in seinem Land durch seine Entscheidungen dezimiert, in den Himmel loben. Und was ist mit den für mich viel größeren Kriegsverbrechern wie George W. Bush oder Barrack Obama?

Putin ist sicherlich nicht von jeder Schuld freizusprechen. Der russische Präsident opfert jeden Tag weitere – insbesondere junge – Menschen, anstatt einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen entgegenzueilen.

In meinen Augen steht es jedoch außer Frage, dass Putin von den USA beziehungsweise der NATO in diesen Krieg getrieben wurde, und seine Versuche ihn zu verhindern, fehlschlugen. Krieg ist die Weiterführung einer Auseinandersetzung, wenn die Politik versagt hat. Insofern toleriere ich auch nicht die von Putin so genannte „Spezialoperation“. Krieg ist durch nichts gerechtfertigt.
Es ist längst an der Zeit, dieses Blutvergießen zu beenden. Sollte Putin keine Anstalten dazu machen, wäre nicht nur Herr Trump, sondern auch ich „ent-täuscht“ und müsste zugeben, mich in der Person Wladimir Putin geirrt zu haben.

Die Büttel des Deep States, Vater und Sohn Bush, Bill und Hillary Clinton, sowie Friedensnobelpreisträger Barack Obama sind die größten Kriegsverbrecher der letzten 30 Jahre. Auf ihr Konto gehen 10 unsanktionierte, illegale Kriege mit 6 Millionen Toten. Das ist die traurige Wahrheit, die sich kaum ein westlicher Politiker oder Journalist der Mainstreampresse aus Angst um ihren Machterhalt oder ihr Gehalt sagen traut. Putin ist angesichts obengenannter Kriegsverbrecher bestenfalls ein Waisenknabe.

Deutsche Politiker, Herr Merz, sollten Nazisprech, zum Beispiel Worte wie „Drecksarbeit“ oder „Kriegstüchtigkeit“ nicht in den Mund nehmen. Den stark emotional aufgeladenen Begriff „Kriegsverbrecher“ sollten Sie auch vermeiden, weil dieses Wort sehr an Nürnberger Prozesse, Genozide und schwerste deutsche (nicht russische) Verbrechen erinnert – es sei denn Sie wollen eine von vielen Menschen verdrängte, aber notwendige Reminiszens an Nazi-Übeltaten bewirken. Erinnern Sie sich vielleicht noch an die Worte „Nie wieder…“ Ich bewzweifle das mittlerweile in Ihrem Fall.

„Da ist Nachgiebigkeit fehl am Platz“

Eine geschickte Verdrehung der historischen Tatsachen, Herr Merz!
Wer hat keine Osterweiterung der NATO zugesagt, und nicht eingehalten? Wer hat den weltbeherrschungswahnsinnigen „No-Rivals-Plan“ 1992 – kurz nach dem deutschen Mauerfall und dem Wegfall des für den militärisch-industriellen Komplex wichtigen Feindbilds – als offizielles Strategiepapier des US-Verteidigungsministeriums aufgebaut? Wer hat dieses US-amerikanische Streben über den „NATO-Expansion Act“ und den „NATO-Revitalization Act“ auf die NATO übertragen? Wer hat den Maidanputsch inszeniert? Wer hat noch zwei Monate vor der russischen Invasion in die Ukraine zwei Vertragsentwürfe von Putin, die eine Neutralität der Ukraine garantieren sollten, ignoriert? Der von US-Demokraten geführte „Wertewesten“! Wer war bis dorthin nachgiebig? Russland! Selbst fünf Wochen nach Beginn dieses Krieges waren Russland und die Ukraine bereit, diesen Konflikt in Istanbul zu beenden. Wer war „nicht bereit, diesen Krieg zu beenden“? Der Westen!

Ihre Scheinheiligkeit mit einer offenbar verbundenen Geschichtsvergessenheit ist schwer zu toppen, Herr Merz. Deutschland hat 27 Millionen russische Tote im 2. Weltkrieg, darunter 17 Millionen Zivilisten (!) zu verantworten. Das waren Kriegsverbrechen ungeheuerlichen Ausmaßes, Herr Merz, und Sie reden davon, dass „Nachgiebigkeit fehl am Platz“ wäre? Sie sollten sich in den Staub vor Putins Füße werfen, und ihn um Verzeihung für die ihm gemachten, unsäglichen Vorwürfe und Ihre bellizistischen Aktivitäten bitten. Putin hätte vermutlich die Größe Ihnen zu verzeihen, die Ihnen in Ihrer Großkotzigkeit – entschuldigen Sie den Ausdruck, Herr Merz, das ist sonst nicht meine Art – fehlt. Demut gegenüber Putin wäre angebracht, und die Bitte, doch wieder Gas und Öl zu liefern in den von Deutschland zu reparierenden Nordstream-Pipelines, damit die Wirtschaft, die aller Voraussicht nach ein drittes Mal in Folge einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zu verzeichnen hat, angekurbelt wird. Das wären Sie meiner Ansicht dem Souverän – das sind nicht Sie, sondern das deutsche Volk – schuldig. Vergessen Sie nicht, dass Sie geschworen haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.

Dass Sie und ihre Kollegen aus Großbritannien, Frankreich und Polen auf Kriegswirtschaft setzen, ist bezeichnend. Für was braucht man Kriegsgüter, Herr Merz? Die Antwort darauf wissen Sie. Ziele, wie eine höhere Wirtschaftsleistung und Arbeitsplätze erhalten kann man auch mit der Verfolgung von sozialen Zwecken, wie zum Beispiel dem Bau von Wohnungen, Kitas, Schulen, Erneuerung von Straßen und Brücken (nicht für militärische Zwecke!) – und nicht nur mit Kriegswirtschaft – erreichen. Hat Ihnen das noch niemand gesagt, Herr Merz? Okay, für BackRock springt dann nicht ganz so viel raus. Aber die Bürger würden es Ihnen danken. Vielleicht sollten Sie Ihre Berater austauschen oder samt ihnen die politische Bühne wieder verlassen. Sie tun Deutschland nicht gut.

In diesem Interview mit „newstime“ sagte der Kanzler weiterhin:

„Ich habe keine Veranlassung, Putin an irgendeiner Stelle Glauben zu schenken.“

„Glauben schenken“, das müssen ausgerechnet Sie sagen, Herr Merz, der seine Wähler  mehrfach betrogen hat! Wie war das mit keiner neuen Staatsverschuldung vor der Wahl und der größten Neuverschuldung in der deutschen Geschichte danach?
Wie war das mit der Migration? Vor der Wahl tönten Sie noch mit einem „de-facto-Einreisestopp“ und einer sehr restriktiven Grenzpolitik. Nach der Wahl wurde Ihre Einwanderungspolitik durch die GroKo deutlich abgeschwächt. Sie öffneten sich wieder einer europäischen Kooperation und einem beschleunigten Asylverfahren.
Im Wahlkampf kündigten Sie an, die Stromsteuer „auf das europäische Minimum“ zu senken, um eine spürbare finanzielle Entlastung für Bürger und Unternehmen zu bewerkstelligen. Nach der Wahl kam es nur zu einer symbolischen Senkung, während andere Abgaben wie zum Beispiel die EEG-Umlage bestehen blieben.
Mit Ihren leeren Versprechungen, Herr Merz, untergraben Sie das Vertrauen in Ihre Person, und schlimmer: das Vertrauen in die Demokratie. Der repräsentativen Demokratie, die mit „Versprechensbrechern“ wie Ihnen bestückt ist, kann kein Vertrauen mehr entgegengebracht werden. Deswegen mein Vorschlag: mehr echte direkte Demokratie wagen wie es in der Schweiz (noch) gehandhabt wird, und weg von der verlogenen und korrumpierbaren repräsentativen Demokratie.
Ich glaube Herrn Putin auch nicht alles, Herr Merz, aber Ihnen kein Wort mehr. Um Bundeskanzler zu werden, war Ihnen jedes Mittel recht.

Weiterhin meinte Merz in diesem Interview, dass „ökonomische Erschöpfung“ Russlands ein Ziel sei. Putin sehe im Augenblick überhaupt keinen Grund, sich auf einen Waffenstillstand oder einem Friedensabkommen mit der Ukraine einzulassen.

„Den Grund müssen wir schaffen. Militärisch wird das schwierig, aber ökonomisch kann das gehen.“

Man müsse dafür sorgen, dass Russland nicht mehr in der Lage sei, seine Kriegswirtschaft aufrechtzuerhalten.

„Ich spreche in diesem Zusammenhang von einer ökonomischen Erschöpfung, die wir mit herbeiführen müssen.“

Dies gehe etwa durch Zölle auf diejenigen, die immer noch mit Russland Handel treiben.

Das mit den Zöllen hat sich der lieb-Kind-machende Friedrich Merz vom US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump geklaut, der mit der Handlungsweise von Wladimir Putin nach dem Alaska-Treffen – teils berechtigt – sehr unzufrieden ist. Putin machte nach dem Alaska-Gipfel Trumps Meinung nach kaum Anstalten für einen Friedensschluss mit der Ukraine. In einem Radiointerview am 2. September 2025 sagte Trump:

„Ich bin sehr enttäuscht von Präsident Putin, das muss ich sagen (…) Wir hatten eine großartige Beziehung, ich bin sehr enttäuscht.“

Weiterhin beklagte Trump in diesem Interview, dass „Tausende Menschen sterben, das ist ein Krieg, der keinen Sinn hat“. Das sehe ich auch so, und nehme ich Herrn Trump als echtes Bedauern auch ab. Ihnen nehme ich ein etwaiges Bedauern nicht ab, Herr Merz.

Nun zu Ihrer „ökonomischen Erschöpfung“.
Wem wollen Sie denn dieses Ammenmärchen erzählen, Herr Merz? Russland haben die Sanktionen erst einmal ein wenig Substanz gekostet, letztendlich aber seine wirtschaftliche Resilienz gestärkt. Russland hat seine Handelsbeziehungen mit Ländern wie China und Indien verstärkt, die zusammen knapp ein Drittel der Weltbevölkerung ausmachen und hinter Russland stehen. Diese Nationen nehmen momentan etwa 80 % der russischen Rohölexporte ab. Die EU-Länder und insbesondere Deutschland dürfen froh sein, wenn sie irgendwann überhaupt noch etwas von Russland bekommen. Russland braucht Deutschland nicht auf längere Sicht, Deutschland Russland schon.
Auch trotz westlicher Preisobergrenzen für Öl liegt der durchschnittliche Preis für russisches Öl oftmals über den festgelegten Obergrenzen. Für den Ölexport setzt Russland sogenannte „Schattenflotten“ ein, um Sanktionen zu umgehen und weiterhin Öl ins Ausland verkaufen zu können. Aufgrund der damit verbundenen Einnahmen kann Russland trotz der Sanktionen die Kriegskosten decken. So sieht’s aus, Herr Merz. Ein Tipp: Ersetzen Sie Ihre Fantasien durch Fakten.

Die EU wird dagegen durch ihre Russland-Sanktionen stark belastet, und schneidet sich durch diese hirnverbrannten Sanktionen ausschließlich ins eigene Fleisch. Lachende Dritte wie China und die USA kringeln sich vor lauter Übermut am Boden ob dieser europäischen Dummheit, angeführt von Unfähigen wie Ursula von der Leyen. Ihre unausgewogenen, EU-belastenden Deals mit Donald Trump setze ich als bekannt voraus.
Die wirtschaftlichen Verluste vieler europäischer Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Energie, Chemie und Maschinenbau sind durch reduzierte Exporte und gestiegene Energiepreise erheblich. Die Reduzierung der russischen Energieimporte führte zu einem Anstieg der Energiepreise in der EU, und dieser wiederum zu einer enormen Inflation und einem Rückgang der wirtschaftlichen Leistung – wie in Deutschland sehr gut belegbar ist. Deutschland zahlt für ökologisch wesentlich „dreckigeres“ Flüssiggas ein Vielfaches des Preises wie für russisches Erdgas.
Wegen des Wegfalls russischer Energie in Form von Öl und Gas investiert die EU in erheblich kostenträchtigere alternative Energiequellen. Fragwürdige, immense finanzielle Mittel verschlingende Projekte wie REPowerEU – ein Plan der Europäischen Kommission, um die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen bis 2030 zu beenden – werden aus dem Boden gestampft.
All diese Maßnahmen haben Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität der EU, und werden auf dem Rücken der europäischen Bürger und Steuerzahler ausgetragen, die diesen Ukrainekonflikt, der vom Westen provoziert wurde, nie haben wollten.

Ihre Aussagen in diesem Interview, Herr Merz, und Ihre Demonstraion einer klaren, harten Linie, sowie Ihr Ausschluss von Nachgiebigkeit – als stupides Symbol von Stärke – wurde von russischer Seite entsprechend kommentiert.

Der Kremlsprecher Dmitrij Peskow lehnte die Aussagen von Friedrich Merz strikt ab. Er sagte, Merz habe in den letzten Stunden viele „unvorteilhafte“ Äußerungen über den Präsidenten gemacht, weshalb seine Meinung derzeit schwerlich ernst genommen werden könne – besonders in Bezug auf einen Vorschlag, Genf als Verhandlungsort zu nutzen.
Überlegen Sie mal, Herr Merz, warum Sie und Ihre kriegstreiberischen europäischen Kollegen nicht am 15. August zum Gipfel in Alaska eingeladen wurden? Weil Kriegstreiber an einem Friedensverhandlungstisch nichts zu suchen haben! Peskow hat völlig recht, wenn er Ihre bellizistische und „harte“ Meinung zu einem möglichen Friedensschluss nicht ernst nimmt.
Ich nehme Sie jedoch als potenzielle Kriegsgefahr für Deutschland sehr wohl ernst, Herr Merz, nicht aber als Friedenpolitiker.

Die Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa kritisierte Merz’ lächerliche und substanzlose Forderung nach einer „ökonomischen Erschöpfung“ Russlands mit folgenden Worten:

„Der Erschöpfende ist dem nicht gewachsen, Herr Merz“,

was als sprachlich eleganter Seitenhieb auf Deutschlands eigene wirtschaftliche Lage zu interpretieren ist. Von den Russen können Sie rhetorisch etwas lernen, Herr Merz, die reden nicht so ungehobelt daher wie Sie. Sacharowa auf gut deutsch: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Putin reagierte eher indirekt und bezeichnete Merz’ Aussage als „erfolglosen Versuch, die Verantwortung für die Tragödie in der Ukraine von sich abzuwälzen“ und verwies auf den Maidanputsch 2014 als Auslöser des Konflikts.

Wie man wieder einmal an diesen Reaktionen sieht: ein besonnenes Russland mit einem diplomatischen Präsidenten, Eigenschaften, die den meisten europäischen Spitzen-Politikermarionetten fehlen. Wäre Russland nicht so gelassen, hätten wir schon längst einen Dritten Weltkrieg.

Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass die in diesem Artikel dargelegten, überheblichen Äußerungen von Friedrich Merz kaum Reaktionen unter den Politikern in den Parlamenten der verschiedenen europäischen Länder oder im Europaparlament ausgelöst haben. Woran das wohl liegt? Anscheinend besteht dummer Konsens weiter Teile Europas und der sonstigen westlichen Welt über die vermeintliche Aggression Russlands, das jedoch in meinen Augen zu diesem Schritt nicht nur provoziert, sondern gezwungen wurde, wenn es die Sicherheit des eigenen Landes weiter garantieren möchte. Wichtig wäre eine Aufklärung der westlichen Bevölkerung über die historischen Gründe für diesen Krieg, die zu einer politisch notwendigen Kontroverse führen sollte.

Dass gegen Putin bereits seit 2022 ein internationaler Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) existiert, ist für mich unverständlich. Warum sitzt dann Barack Obama noch nicht im Knast? Wahrscheinlich fühlt sich Friedrich Merz aufgrund dieses Haftbefehls auch auf sicherem Terrain, wenn er Putin einen Kriegsverbrecher nennt. Für mich ist Putin kein Kriegsverbrecher im Sinne eines Begehers von Gräueltaten. Man kann ihm vorwerfen, überhaupt einen Krieg begonnen zu haben, und ihn jetzt nicht schnellmöglichst beenden zu wollen. Friedrich Merz, Ursula von der Leyen und Konsorten sind für mich ohne Frage deutsche Kriegstreiber.

Auch der vom Deep State gesteuerte Ex-Präsident Joe Biden nannte Putin 2022 einen „Kriegsverbrecher“. Dieser Begriff trifft meines Erachtens eher auf ihn selbst zu, da er schon in den 90-er Jahren als Finanzminister fleißig am Feindbild Russlands mitarbeitete. Krieg und ein Hinarbeiten auf einen Krieg ist schon ein Verbrechen.

Komischerweise kamen auch von den deutschen Oppositionsparteien oder Koalitionspartnern wenig Widerworte zu Merz‘ unverschämten Ausführungen. Wahrscheinlich ist ihnen das Eisen zu heiß, und sie wollen sich die Sympathien ihrer Wähler nicht verscherzen, die in Deutschland in der Mehrheit nach wie vor davon überzeugt sind, dass Russland der Aggressor sei. Frei nach Niccolò Machiavelli: Nicht wer den ersten Schritt macht ist der Aggressor, sondern wer zu diesem Schritt zwingt!

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Herzlichen Dank auch für bereits eingegangene Spenden.

Ende März und Anfang April 2025 wurden meine beiden Bücher
„Die Friedensuntüchtigen“ und „Im Taumel des Niedergangs“ veröffentlicht.

Rezension zu diesem Buch: https://www.manova.news/artikel/abwarts

Rezension zu diesem Buch: https://wassersaege.com/blogbeitraege/buchrezension-die-friedensuntuechtigen-von-uwe-froschauer/

Ende September 2024 erschien das Buch „Gefährliche Nullen – Kriegstreiber und Elitenvertreter“.


Hier der Link zur Rezension des Buches:
https://www.manova.news/artikel/die-nieten-festnageln

Im Januar und Februar 2024 sind auch vier Sammelbände in Buchform von mir veröffentlicht worden mit den Themenkreisen

  • Ukrainekonflikt
  • Ampelkoalition
  • Corona
  • Neue Weltordnung

https://www.amazon.de/s?k=Uwe+Froschauer+Behauptungen+oder+Wahrheit&i=stripbooks

Ein anderer Bestell-Link als Amazon ist leider nicht möglich, da das Hochladen über andere Plattformen trotz wochenlangem Versuchen und unbeantworteten Anfragen mir nicht gelang.

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G‘schichtn aus‘m Nachbargartn – Folge 24

Gastbeitrag von Werner Roth

G‘schichtn aus‘m Nachbargartn – Folge 24

Abwegiges – Schwurbeleien – Unsinn

Eine Satire von Werner Roth

„Scheiß auf die Realität! Dann machen wir eben eine andere, die besser passt!“ sagte der Vorgesetzte zum Untergebenen in einer westlichen Geheimdienstzentrale, vornehmlich CIA/NSA/MI6/Mossad.

Hierzu heißt es in „1984“: „In gewisser Weise ließen sich diejenigen am leichtesten von der Parteidoktrin überzeugen, die ganz außerstande waren, sie zu verstehen. Diese Menschen konnte man leicht dazu bringen, die offenkundigsten Vergewaltigungen der Wirklichkeit hinzunehmen, da sie nie ganz die Ungeheuerlichkeit des von ihnen Geforderten begriffen und überhaupt nicht genügend an politischen Fragen interessiert waren, um zu merken, was gespielt wurde.“

Dem gemeinen Menschenwesen bleibt ja immer noch, sich zum „Don-Quichottismus“ zu bekehren und den Kampf gegen die Windmühlen weiter zu führen. Stehen doch genügend rum in der Gegend. Sogar „Donald, der Große mit dem Gelbhaar“ hat schon mit dem Finger drauf gezeigt und „Dududu“ gemacht gegenüber unseren Handpuppen im Land.

Grässlich seien diese Vogelschreddermaschinen, die das ganze, eigentlich schöne, Land verschandeln und außer Infraschall-Belastungen mit einhergehender Zerstörung der Aussicht auf was auch immer, gar nichts bringen. Das bisschen anfallender Strom bringt hauptsächlich die Stromtechniker auf Trapp, die höllisch aufpassen müssen, dass bei zu viel Wind die Netzspannung nicht aus dem Ruder läuft und alle Sicherungen durchbrennen, bis dann ein Blackout die absolute Ruhe bringt.

Die Gesellschaften Europas entwickeln sich wieder zurück zu einem Pfuhl „der Entrechteten und Betrogenen“.

Da fehlt nur noch das Flagellantentum, das aus dem Selbsthass „der Guten™“ sprießt, die zum Nihilismus verschmelzen und die Büßermentalität des Mittelalters strahlt wieder im vollem Ornat. Dazu passt, dass die „wehrhafte Demokratie“ über „UnsereDemokratie“ nun erfolgreich zur „wehrhaften Diktatur“ transformiert wurde. Et voilà.

Darauf zu hoffen, dass die Dummheit der Massen bekämpft werden kann mit Appellen a la „Jetzt sei endlich mal intelligent!“ dürfte eher weniger zielführend sein. „Die Masse neigt zu Grausamkeiten gegen jene, die ihr widerstehen, und verübt diese typischerweise, als wäre es eine ethische, heilige Pflicht“ hat Mattias Desmet dazu mal angemerkt.

Auch Sophie Scholl hatte, trotz ihrer Jugend, mit klarem Blick den Finger auf die Wunde gelegt: „Der wirkliche Schaden geschieht durch jene Millionen, die ‚überleben‘ wollen. Die ehrlichen Männer, die nur in Ruhe gelassen werden wollen. Jene, die ihre kleinen Leben nicht durch etwas Größeres als sie selbst gestört haben wollen.“

Da trifft es sich doch ganz ausgezeichnet, dass auch praktisch alle dieser Fantastillardäre und Schmeißfliegen in und rund ums WEF, wie bspw. ein Dennis Meadows, einer der Hauptautoren und Mitglied dieses exklusivsten Clubs auf Erden, offen das Verschwinden eines Großteils (86 Prozent!) der Weltbevölkerung – also round-about sechs Milliarden Menschen – fordern.

Die Pharmabranche ging da erstmal in Vorleistung, v.a. mit der mRNA-Technologie, und setzte mit mindestens 17 Millionen Toten p.a. mehr als üblich (=Übersterblichkeit) schon mal eine Duftmarke. Bibi & Co. tun auch, was sie können, nicht nur in Gaza. Doch das sind im globalen Maßstab gerade mal Trippelschritte im Hinblick aufs große Ziel der nachhaltig vom Pöbel bzw. „unnützen Esser“ (Yuval Noah Harari)  zu befreienden Erde.

Und was machen die sog. Massen? Nun, alle, die noch einen Job haben, wurschteln sich hektisch und aktivistisch durch, solange es irgendwie noch geht. Das ist wie beim Fall von einem 50-stöckigen Wolkenkratzer. Bisher ist ja alles noch ok. Doch der Aufschlag ist nur noch ein paar Stockwerke entfernt. „Is scho recht… aba do wean a no oide Witz gmacht, wenns guad san…“

Haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, wie es denn wohl wäre, wenn die Welt tatsächlich untergeht?

Neben einer Vielzahl von Büchern wurde sich da ja ganz besonders in Hollywood im Überschwang Gedanken gemacht. Es dürften sogar mehr sog. dystopische Filme geben wie alle anderen zusammen genommen. Zumindest gefühlt.

Es stellt sich aber mehr und mehr heraus, dass die Ideen der Filmemacher meist unendlich weit weg von der Realität waren – und sind. Die schriftstellerischen Produkte bieten hierzu deutlich tiefgründigere Gedankenanregungen. Bis auf die Filme der Monty Pythons. Die sind geradezu erschreckend nah dran, vor allem wenn man sie als metaphorisch bzw. gleichnishaft ansieht.

Beispielsweise sei hier die Sequenz im Film „Der Sinn des Lebens“ genannt, wo die Konzernpiraten siegreich gegen die Konzerne hervor gegangen wären, hätten sich nicht grundlegende Annahmen über die Beschaffenheit der Welt als völlig unzureichend herausgestellt. Nun gut, die Jungs haben eben gerade deshalb mit Absurditäten jongliert, um die Absurditäten im Alltag, die als normal hingenommen werden, besser sichtbar zu machen. Sie können sich natürlich als normal betrachten, wenn Sie das jetzt nicht so verstehen. „Jeda wia a wui. Und ko…“

Man kann sich auch weigern, sich den frei erfundenen Tabus von Wokeness-Verbrechern zu beugen.

Denn aus diesen, vom Feminismus beherrschten, sprachlichen Schutzbunkern heraus zerstören sie unser Leben. Betrachtet man den ganzen Trans- und Buchstabensuppler-Bohei mal aus einer höheren Perspektive, fällt auf, dass überall in den zum Westen zählenden Ländern diese Thematik zu gleichen Zeiten auf der Tagesordnung aufgetaucht ist. Da liegt eine gezielte, internationale Operation doch nahe. Doch das ist selbstverständlich übelste Verschwörungsfuzzischwurbelei!

Können Sie sich noch daran erinnern, als Lodda uns via TV gesagt hat, diese Regeln dürfen nie nie niemals mehr hinterfragt werden? Gemeint waren damit die A-H-A-Regeln, also Abstand-Hygiene (Hände waschen)-Atemschutzmaske. Es war natürlich nicht DER Lodda, also der Matthäus am Letzten, sondern der Tierquäler, ääähh, Tierdoktor Lothar Wieler beim RKI.

Mit diesem Befehl von allerhöchster Stelle wurden das Ende der restlichen Freiheit und der Beginn des neuen Terrorregimes eingeläutet. Auch bei dieser Aktion drängte sich die Vorstellung eines weltweit konzertierten Vorgehens auf. Wir wissen jedoch, dass das übelste Schwurbelei ist.

Dabei ist der Gedanke des Opferns zentral. Man opferte sich selbst, seine Freiheit und seine Lebensfreude.

Dieses Palantir schwebt derweilen überwiegend ungebunden wie ein freies Radikal durch den Erzählraum der Matrix. Darüber wird mehr geraunt als gewusst. „Nix g’naus woas ma ned“, so der weit verbreitete Tenor.

Zu Palantir erzählt Matt Smith, auch so ein IT-Nerd, der im Technologieunternehmen Sight Machine dort als Sr. Vice President of Digital Transformation tätig ist: „Mit diesen Systemen wird also alles durchgespielt – wo kann man Druck ausüben, wo muss man aufhören, welche Botschaften müssen von den Führungskräften verbreitet werden, welche Botschaften sollten in den sozialen Medien erscheinen. In Echtzeit erhalten sie Informationen darüber, wie die Situation zu handhaben ist.“

„Sie“, die Kabale, die Deepies, die Strippenzieher, basteln also an einer virtuellen Welt 2.0. Einfach total irre: „Alle Daten werden in digitale Zwillinge von uns eingespeist – Simulationen, wie sich jeder Einzelne verhält. Und dann simulieren sie anhand dieser Avatare in ihren KI-Systemen und setzen direkt oder indirekt Maßnahmen gegen den Gegner um, um dessen Wahrnehmung zu beeinflussen.“

Doug Casey brabbelt dazu: „Palantir ist ein Stein, der es dem Betrachter ermöglicht, alles über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu sehen. Man kann sich nicht vor ihm verstecken. Peter Thiel hat diesen Namen nicht ohne Grund gewählt.“

Ist es denkbar, dass inzwischen die Politik des „Imperiums der Lügen“ nach Ansage einer so genannten „KI“ (100% künstlich, 0% intelligent) gemacht wird? Selbstverständlich nicht! Wie können Sie nur so was überhaupt in Erwägung ziehen? Dummerle!

Wie wär‘s denn mal mit einem Fußballvergleich?

Jeder Dumpfblödeldepp (und Deppin!) aus dem polit-medialen-expertokratischen Milieu fühlt sich aus Gründen der Volksnähe verpflichtet, seinen Sermon in Form einer metaphorischen Auskleidung mit Fußballfloskeln zum Besten zu geben. Also darf das hier auch nicht fehlen

Zu Zeiten, als Fredl Fesl sein Fußballerlied schrieb, waren die Umstände noch ganz anders. Es gab Regeln, an die man sich (meistens) hielt: „44 Fußballbeine rasen hin und rasen her. Denn das Spielfeld ist begrenzt und das macht’s besonders schwer.“

Heutzutage kann einem der ganze Zirkus, den wir im „Imperium der Lügen“ hautnah miterleben „dürfen“, vorkommen wie ein verrücktes Fußballspiel, bei dem die eine Mannschaft in der Ballbeherrschung, in der Spielanlage und im Spielverständnis der anderen um Klassen überlegen ist und sie trotzdem gnadenlos untergehen. Warum?

Weil sich die andere Mannschaft einen Scheiß an irgendwelche Regeln hält. Da wird der Gegenspieler brutalst umgetreten, festgehalten und überallhin geschlagen, die Spielfeldbegrenzung interessiert von denen niemanden und jede noch so fiese Hinterhältigkeit wird höhnisch lachend zelebriert.

Die Schiedsrichter sind außer Gefecht gesetzt, da sie es während des gesamten Spiels aufgrund von speziellen Massagebehandlungen der Mitarbeiterinnen von der Epstein Health & Feelgood Service Inc. nicht aus der Kabine schaffen.

Das Verrückteste daran ist aber, dass die Spieler aus der regelkonformen Mannschaft sich weiterhin über jeden Regelverstoß aufregen und eine Strafe dafür fordern, obwohl niemand da ist, der hier eine Strafe durchsetzen könnte. Man kann das naiv nennen oder auch einfach vollverblödet.

Merke: Wenn 2 Teams sich in einem Spiel miteinander messen, aber nur eine Seite die Regeln befolgt, die andere Seite aber diese Regeln vollständig ignoriert und es keinen Schiedsrichter gibt, haben die Regelbefolger fürs Gewinnen eher schlechte Karten. Derzeitige Ausnahme von der Regel: Die Russen, Chinesen, also die BRICS!

Und die Zuschauermassen? Nun, gespalten, denn Fans sind immer unfair, niederträchtig und böswillig gegen „die anderen“.

Übrigens: Tore zählen beim Fußball diskriminiert auch die schwächeren Mannschaften und sollte verboten werden. Nur mal so…

Noch eine alte Fußballweisheit: Einstellung schlägt Aufstellung schlägt Taktik. Das lässt sich allerdings durchaus auch in vielen anderen Feldern anwenden.

Ein (vermeintlicher!) Gedankensprung zum Abschluss.

„Wir haben einfach als Gesellschaft versagt“, wie so ein komischer Typ mit Namen „Lovepriest“ nicht müde wird, zu betonen. Aber was weiß schon einer, der sich „Lovepriest“ nennt? Dazu bezeichnet der sich auch noch als transsexuell und als imaginäre „Person of Color“ (PoC). „Person of Color“ heißt übrigens wörtlich übersetzt „Mensch von Farbe“, was die vollkommene Sinnbefreiung noch unterstreicht.

Und übahaupts! Wi ko dea blos? Meara Mannsbiud auf‘m Haufn gibt’s ja goa ned…

Und um den früher gebräuchlichen Abschlussworten des „Lovepriest“ den gebührenden Respekt zu erweisen, seien sie hier, zum Ende, ungewürzt zelebriert:

„Das sind erst die zarten Anfänge. Zurücklehnen! Show genießen! Der Aufschlag kommt. Weiter mit Vollgas Richtung Regenbogen. Wir nehmen jeden Eisberg mit. Wir sinken. Love, Peace and Harmony…“

Dieser Artikel ist zuerst bei anderweltonline.com erschienen. Hier der Link:
https://www.anderweltonline.com/satire/gschichtn-ausm-nachbargartn-folge-24/

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